Wir haben uns rein zufällig getroffen. Du hast mich
nur wenige Sekunden lang sehr intensiv angeschaut,
mit einem Blick, der mich verrückt gemacht hat,
mit einem Ausdruck zwischen Neugier und Angst,
zwischen bleiben und weglaufen, als wolltest du mich auffressen.
Ich habe diesen Blick erwidert und dir damit klargemacht,
dass auch ich für dich bereit bin, für jedes Abenteuer,
für jede Art von Liebe, innig, flüchtig, wie immer sie sein mag.
Du hast kurz genickt, und damit hatte die Natur gewonnen,
diese unheimliche Anziehungskraft zwischen den Geschlechtern,
diese bedingungslose Hingabe in die Arme des Anderen hatte gesiegt.
Wir haben einen ruhigen Ort gesucht und funden und noch ehe ein
überflüssiges Wort über unsere Lippen kam, haben wir uns
in rasender Eile die spärlichen Kleider vom Leib gerissen
und uns heiß geliebt, bis wir vor Erschöpfung nicht mehr konnten.
Dann haben wir uns gleich wieder getrennt. Glücklich. Wortlos.
Das Leben isst einen dunklen Alptraum und
verdaut ihn zu einer romantischen Insel,
die man angeblich verschieden interpretieren
kann, darf, soll, nein, unbedingt muss!
Denn ungestüm [ ... ]
Wenn Macht regiert durch Angst und Schrecken,
Blutspuren manch Bürgersteig bedecken.
Mord und Totschlag den Tag „versüßen“,
Menschen mit ihrem Leben büßen.
Licht malt helle Leuchtspurbahnen
in den Alterungsprozess,
Dinge, die von weither kamen,
setzen sich in Träumen fest,
die dir längst Vergangenes bringen
und dein Hiersein noch [ ... ]
Du findest die Hose! Aber die
Strümpfe sind weg. Du suchst die
Strümpfe. Und findest das Hemd.
Und findest die Schuhe. Und den
Schal. Nur nicht die Strümpfe.
Dann setzt Du die Brille auf. [ ... ]