Sie kauerte am Straßenrand, hatte sich ihre verschlissene Jacke
über den Kopf gezogen, um sich vor dem Dauerregen zu schützen.
Er sah sie im letzten Moment, hielt an, sie rannte zu dem Auto,
stieg ein. Es war dunkel und spät, kein Bus würde hier mehr halten.

Sie war völlig durchnässt, er war müder von der langen Fahrt
und so schlug er vor, im nächsten Motel ein Zimmer zu nehmen.
Sie nickte. Nach einer langen Dusche fühlte sie sich wohler,
sie sah auch wieder besser aus, eine junge, blasse mutlose Frau,

die aber genau wusste, was man von ihr erwartete für die Hilfsbereitschaft
und die kein Problem hatte, ihm zu geben, was er nur verhalten forderte.
Nachdem sie sich geliebt hatten, holte sie eine halbe Flasche Schnaps
aus ihrem Rucksack, holte Plastikbecher aus dem Bad, dann tranken sie.

Als er am nächsten Morgen aufwachte, dröhnte ihm der Schädel.
Er brauchte eine Weile, bis ihm das Mädchen einfiel, aber sie war weg,
lag nicht an seiner Seite und auch seine Tasche war weg und als er
die Tür öffnete und in die Sonne blinzelte, sah er auch sein Auto nicht mehr.

Das bemitleidenswerte Mädchen

© internet


© www.yupag-fotoart.de


0 Lesern gefällt dieser Text.

Diesen Text als PDF downloaden




Kommentare zu "Das bemitleidenswerte Mädchen"

Es sind noch keine Kommentare vorhanden

Kommentar schreiben zu "Das bemitleidenswerte Mädchen"

Möchten Sie dem Autor einen Kommentar hinterlassen? Dann Loggen Sie sich ein oder Registrieren Sie sich in unserem Netzwerk.