Sie hatten ein verschwiegenes, hübsches Hotel mitten im dunklen Wald gefunden.
Es lag malerisch auf einer Wiese an einem kleinen Weiher, ansonsten war alles langweilig,
es gab kaum Abwechslung, nur der grüne Wald, die grüne Wiese, das grüne Wasser.
Aber auch gutes Essen, genug zu trinken und ein breites, bequemes Bett im kleinen Zimmer.

Sie taten nichts anderes, als zu essen, zu trinken und manchmal zu wandern,
ansonsten waren sie mit sich selbst beschäftigt. Sie küssten sich unentwegt,
betasteten pausenlos ihre Körper, machten sich Komplimente und natürlich vögelten sie,
sie vögelten, was das Zeug hielt, im Bett, im Whirlpool, im Wald, einfach überall.

Im Wald war es romantisch. Man lag auf einem Moospolster, es duftete,
die Bäume rauschten, das Sonnenlicht warf helle Flecken auf die Schatten.
Es wäre noch schöner, wenn es keine Ameisen gäbe, keine Käfer, keine Mücken,
keine Brennnesseln, keine Dornen, keine trockene Zweige, die am Po drückten,

Sich im Whirlpool zu lieben war eine neue Erfahrung, genauso wie die Liebe
auf dem Rücksitz ihres kleinen Autos, eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit.
Doch in dem großen, breiten, weichen Bett war es himmlisch und deswegen
verließen sie diesen Ort der puren Lust auch nur, wenn es unumgänglich war.

Das Liebesnest

© internet


© yupag chinasky


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