Wenn die Tage sich aufheizen und die Sonne unbarmherzig vom Himmel brennt,
wenn die Luft vibriert, die Erde glüht, das Wasser kocht,
kann man sich nur verkriechen und auf die abendliche Kühle hoffen,
in der man sich erholen und neue Kräfte sammeln kann.
Doch wenn auch in den Nächten tropische Schwüle das Land bedeckt,
wenn die Kleider am Körper kleben und keine Erfrischung sich bietet,
die Hitze der Nacht ihre Krakenarme ausfährt und ihren Schleier ausbreitet,
alles umschlingt, alles vereinnahmt, alles lähmt und abtötet,
wenn in solch einer Nacht die Liebe ihre Kräfte entfacht,
schwitzende Körper sich eng umschlungen auf feuchten Laken wälzen,
gierige Hände glitschige Haut betasten, offene Münder sich aneinander pressen
und die Vereinigung der Leiber nicht mehr enden will,
wenn wir in solch einer Nacht zusammen sind und unsere Körper spüren,
dann ist der Gipfel erreicht, der Höhepunkt, der nicht mehr gesteigert werden kann,
dann trägt unsere Liebe die Früchte, die seit unendlichen Zeiten
dafür sorgen, dass es uns immer noch gibt und auch künftig geben wird.
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.
Sie haben gekämpft und sie haben verloren –
am Ende sind wir alle Opfer der Zeit:
für diese sehr kurze Spanne geboren,
für die eine oder andere Gelegenheit.
Zwischen Sonnenauf- und [ ... ]