Leser die meine Beiträge oder aber auch Kommentare der letzten Tage verfolgen, werden möglicherweise wissen, dass bei der Schwanenfamilie am Teich vor meinem Garten einer der Jungvögel eine Flügelverletzung vermutlich von einem Fuchs hat. Gestern konnte ich beobachten wie die beiden Altvögel mit den sechs Jungtieren erstmalig aufstiegen, einige Runden über den Teich drehten um dann abzuschwirren, den ganzen Tag über. Der zurückgebliebene verletzte Jungschwan schrie kläglich und mühte sich ab den anderen seiner Familie zu folgen, was naturgemäß nicht ging.
Ein lieber Freund meinte einmal zu mir ich wäre ein Herz auf zwei Beinen, doch ich kann einfach einem in Not geratenem Tier nicht zusehen und so setzte ich alle mir zur Verfügung stehenden 'Hebel' an, um dem Schwan in irgendeiner Form helfen zu können. Ich wurde von Stelle zu Stelle, von Organisation zu Organisation weitergereicht, keiner fand sich wirklich zuständig bis ich schlußendlich bei der örtlichen Polizeistelle anrief, die dann mit dem Amtstierarzt Kontakt aufnahmen und der einen Betreiber einer Auffangstation für in Not geratene Tiere informierte.
So durfte ich heute vormittag bei der Bergung mittels Käscher des Jungschwanes dabei sein. Er kam heute noch zum Tierarzt der seinen verletzten Flügel ansehen wird. Fliegen wird dieser Schwan vermutlich nie können, doch hier am Teich hätte er auch nicht bleiben können da in wenigen Tagen hier abgefischt wird und der Teich dann trockengelegt ist.
Viele Menschen hier im Waldviertel leben von der Fischzucht. Der Teich hier bei mir ist ein sogenannter Himmelsteich, der seinen Namen davonträgt, da er keinen natürlichen Zu- oder Ablauf hat sondern lediglich durch Niederschläge (aus dem Himmel) wieder aufgefüllt wird.
Verzeiht bitte wenn ich so ausführlich berichte, aber dieser Vorfall ging mir sehr nahe und der Schwanentext fiel mir erneut dazu ein...
zum Ausdruck gebrachte Gefühle und Empathie braucht kein "Verzeihen" nur ein "Verstehen". Tolle Wort-Findung für Deine Eindrücke der letzten Tage. Danke für Dein Teilen.
Kommentar:Liebe Uschi,
Gedicht inkl. Beschreibung und Foto emotional.
Die Bezeichnung -Herz auf zwei Beinen- ist eine Bereicherung zu meiner Basisfrage:
Das Herz; nur eine Pumpe oder doch mehr?!
Liebe Grüße Wolfgang
für mich haben Schwäne etwas ganz besonderes an sich. Natürlich sind sie am Wasser elegant, an Land hingegen wirken sie recht schwerfällig, manche haben sogar X-Beinchen mit riesen Schwimmhäuten und es sieht spassig aus wenn sie bis ans Gartentor kommen ... Ich habe schon viele Videos und Bilder von ihnen gemacht, sie sind überhaupt nicht scheu, doch der Schwanenvater ist recht dominat wenn seiner Familie jemand Fremder zu nahe kommt. Auch sagt man, bekanntermaßen bleiben sie ein Leben lang zusammen, daher auch meine Gedanken im Gedicht.
Dir lieben Dank für dein Reflektieren!
Lieber Wolfgang,
womit wir wieder beim Thema Herz wären... du als 'Techniker' siehst es möglicherweise anders, als Poet dann wieder aus anderer Sicht wie dein jüngstes Gedicht ja bewiesen hat. Auch findet sich auf Herz ja recht leicht Gereimtes wie Schmerz usw. Das Herz ist sicherlich mehr als nur eine Pumpe, die jedoch über eine enorme Leistung verfügt.
Nur Menschen die über Selbiges verfügen, vermögen auch Gedanken in entsprechende Worte zu kleiden denke ich.
Auch dir 'herz'lichen Dank für dein Hiersein nach meinem recht aufregenden Tag.
sie sind majestätisch und überaus elegant wenn man ihnen zusieht und ich bin froh dem Jungspund geholfen zu haben, er wird an einem anderen Teich mit anderen Schwänen sein, der auch nicht abgelassen wird den Winter über. Hier hätte er keine wirkliche Überlebenschance gehabt...
Kommentar:Liebe Uschi, mich erinnert deine Geschichte an das hässliche Entlein, ein Andersen- Märchen. Ich hoffe dem kleinen Schwan wird es, auch wenn er nicht fliegen kann, doch irgendwo gut tun. Ich konnte nur einmal eine kleine Amsel aus dem Gulli retten mit Hilfe meines damaligen Freundes. Ich verstehe, dass du helfen musstest! Das dich dieses Erlebnis zu dem wunderschönen Gedicht inspiriert hat, ist doch toll! So ehrst du diese wunderschönen Tiere nochmal besonders. Mir hat es nun auch die Stimmung gehoben. Bin nämlich erkältet und ein bisschen schlapp...
Liebe Grüße
Angelika
ich freue mich wenn es deine Stimmung ein kleinwenig heben konnte.
Schwäne sind ganz wunderbare Tiere, ihre Eleganz zu Wasser und auch wenn die beiden Schwaneneltern miteinander kommunizieren, indem sie fast parallel ihre schönen Hälse und Köpfe neigen, beinahe spiegelbildlich. Ich kann das ja direkt vor meiner Gartentüre beobachten, doch bin ich froh, einen Zaun dazwischen zu haben denn der Schwanenvater verteidigt seine kleine Familie recht vehement. Was den einen Jungschwan so derart schwer verletzt hat kann ich nicht sagen, ich denke es könnte jedoch ein Fuchs gewesen sein. Beim Bergen und Einfangen durften wir helfen und er wurde auch noch am selben Tag einem Tierarzt vorgestellt, der sich um seinen Flügel kümmern wird...
Auch finde ich beeindruckend, dass Schwäne für ein Leben lang zusammenbleiben, das ist nicht bei allen Tieren ebenso.
Der Herbst geht schon recht voran und seine kühlen Winde tragen ein Übriges dazu bei. So ziehe dir warme Kuschelsocken an, das hilft mir beinahe immer, einen dicken aber nicht kratzenden Schal umgewickelt und eine gute Tasse Tee - meine Empfehlung, mit herzlichem Dank und lieben Grüßen und baldige Besserung gewünscht!
Uschi
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Am Jahresend, November senkt sein müdes Haupt.
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