Ich war neulich in einem Museum mit einer Ausstellung ägyptischer Kunst.
Ich bin seit jeher fasziniert von den Gemälden, Skulpturen, Reliefs und Mumien,
von dieser seltsamen, geheimnisvollen Bilderschrift, den Hieroglyphen,
vollendete Kunstwerke die, man will es kaum glauben, fünf Tausend Jahre alt sind.
Schon immer haben mich die schlanken Körper der schönen Ägypterinnen fasziniert,
auch ihre seltsamer Haltung, den Kopf und die Füße streng von der Seite, im Profil,
der Oberkörper ist aber frontal dem Betrachter zugewendet, anatomisch unsinnig,
aber ästhetisch von großer Anmut, es sind vollendete, weibliche Formen.
Auf den Köpfen kunstvolle Frisur, die großen Augen mit Mascara geschminkten,
die Kleider schlicht und fließend, darunter ihre Brüste klein, aber deutlich sichtbar.
Jede Frau ist eine Göttin, eine Königin, ein Objekt der Sehnsucht und Begierde,
allein um die Bilder dieser Frauen zu betrachten, lohnt sich der Weg ins Museum.
Doch diesmal habe ich die Frauen mit anderen Augen gesehen. In jeder
antiken Schönheit sah ich meine Geliebte, die noch schöner, noch schlanker,
noch attraktiver ist und den großen Vorteil hat, dass sie noch lebt. Nur leider
ist sie so weit weg, dass mir die toten Göttinnen am Ende doch viel näher.
Das Leben isst einen dunklen Alptraum und
verdaut ihn zu einer romantischen Insel,
die man angeblich verschieden interpretieren
kann, darf, soll, nein, unbedingt muss!
Denn ungestüm [ ... ]
Wenn Macht regiert durch Angst und Schrecken,
Blutspuren manch Bürgersteig bedecken.
Mord und Totschlag den Tag „versüßen“,
Menschen mit ihrem Leben büßen.
Licht malt helle Leuchtspurbahnen
in den Alterungsprozess,
Dinge, die von weither kamen,
setzen sich in Träumen fest,
die dir längst Vergangenes bringen
und dein Hiersein noch [ ... ]
Du findest die Hose! Aber die
Strümpfe sind weg. Du suchst die
Strümpfe. Und findest das Hemd.
Und findest die Schuhe. Und den
Schal. Nur nicht die Strümpfe.
Dann setzt Du die Brille auf. [ ... ]