Direkt am bewegten Meer, auf einer kleinen Halbinsel,
nur ein paar Meter von der viel befahrenen Landstraße entfernt,
befindet sich das Geisterhaus. Der Zugang ist versperrt, aber
der kleine Zaun stellt kein wirkliches Hindernis dar.

Aus Steinen und Muscheln für die Ewigkeit gebaut, verfällt es nun,
die Fenster und Türen sind schon lange verschwunden,
stattdessen Pfützen auf dem Fußboden und das Pfeifen des Windes,
ein ungastlicher, doch gerade deswegen, ein faszinierender Ort.

Man sucht ihn nur auf, um ihn anzuschauen, nicht um zu verweilen,
doch so unwirtlich er ist und so beklemmend, man könnte meinen,
er sei nur von Geistern bewohnt, so sehr verklärt sich meine Erinnerung,
und die Sehnsucht in die Vergangenheit zurückzukehren, ist immer noch groß.

Es gibt dafür nur einen Grund und der bist du. Denn wir hatten keineswegs Angst,
noch spürten wir Unbehagen, denn nachdem wir den Ort rasch erkundet hatten,
gaben wir uns der Liebe hin, küssten uns, umarmten uns und wir hätten uns sicherllich
noch viel inniger geliebt, wenn ein halbwegs brauchbares Bett da gewesen wäre.

Das Geisterhaus

© yupag chinasky


© www.yupag-fotoart.de


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