Unser Sternenfeuer
So hell
Die dunkle Nacht vertrieb
Dass alle Welt
Neidisch grün verstummte

Obgleich auch gut und wahr
Unser Traum
Ein Ende nehmen musste
Nicht mehr umkehrbar

Schmerz und Trauer geteilt
Narben vorgezeigt
Doch alles
Zur falschen Zeit

Liebe und Lust geschreit
Bei Erinnerungen verweilt
Doch alles
Zur falschen Zeit

Jetzt ist es soweit
Zu guter Letzt
Stehen wir Hand in Hand
Es ist aller Welt bekannt
Wir sind zu verletzt

Das Sternenfeuer
Ein letztes Mal
Wir bündeln es
Richten den heißen Strahl
Auf unsere Brücke
Und sehen weinend zu
Wie sie niederbrennt
In Liebe zertrennt


© Ja


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Kommentare zu "Lichterloh"

Re: Lichterloh

Autor: ThomasNill   Datum: 13.08.2020 17:18 Uhr

Kommentar: Sechs Strophen, teils gereimt.

Statt
Liebe und Lust geschreit
würde ich
Liebe und Lust sie schreit
scheiben.

In Deinem Gedicht wird die Entwicklung einer Liebesbeziehung geschildert.
Die Liebe selbst wird mit Sternenfeuer, also als sehr mächtig, heiß und hell
bezeichnet.


In der ersten Strophe, ein grandioser Beginn. Alle werden neidisch.

Die zweite Strophe dämpft durch eine Vorrausschau die Erwartungen des Lesers ab.
Leser, sei nicht traurig, es ist aber wahr, die Geschichte wird nicht in einem Happy-End enden.

Dritte und vierte Strophe sind sehr ähnlich aufgebaut, die Liebenden teilen sich mit, aber es gibt ein Problem: Zur falschen Zeit. Zu früh, zu spät.
So summieren sich die Irritationen, die Verletzungen.

In der fünften Strophe kommen beide zur Einsicht, dass es so nicht weitergehen kann. Die anderen wissen es auch schon, die beiden halten aber noch zusammen,
verfeinden sich nicht, kein Rosenkrieg, sondern die Erkenntnis ist eine gemeinsame und der Weg zur Trennung ist ein gemeinsamer Weg Hand in Hand.

Die letzte Strophe schildert die Auflösung, die Trennung, die Brücke zwischen den Partnern wird fast feierlich, gemeinsam verbrannt. Sie sind nicht froh, keiner der beiden, sondern trauern gemeinsam um Ihre Liebe.

Ein schöner Bilderbogen. Allerdings fällt mir etwas auf, am Ende der Beziehung handeln sie gemeinschaftlich, auch zeitlich aufeinander abgestimmt,
während sie zuvor eher unabgestimmt einander gegen die Füße traten.
Es klappte nicht mir der Synchronisierung. Aber als sie endlich gelernt haben, ihre Handlungen abzustimmen, nutzen sie das nur noch dazu, ihre Liebe zu zerstören.
Das ist ein recht dunkles, herbes Bild des Endes. War dieses Ende wirklich notwendig, bei so viel Harmonie am Ende? Fragte ich mich da als Leser.
Aber nachdem ich weiter gedacht habe, kam mir die niederschlagende Erkenntnis, das es einfach viel leichter ist, etwas zu zerstören, als etwas aufzubauen. Bei der Zerstörung braucht man sich nicht so exakt abstimmen, als beim Aufbau.


Das Gedicht ist wirklich gelungen! Man kann ganz viel nachdenken.

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