Wie viel kann man sagen,
mit keinem einzigen Wort?
Wohin kann man reisen,
und bleibt doch am selben Ort?

Kein Wort kann uns beschreiben.
Für jede Summe zu teuer.
Dein Bart kitzelt meine Haut,
und plötzlich fängt das Laken Feuer

Wir scheinen zu verschmelzen,
kalter Schweiß, brennendes Blut.
Doch irgendwie reicht es mir nicht,
wir sind noch nicht nah genug.

Die Sterne funkeln am Himmel.
Wir malen uns die Wolken aus.
Ich singe die schönsten Lieder,
doch nur du machst Musik daraus.

Und während wir verschmelzen,
vergehen die Tage wie nieselnder Regen.
Nur du gibst mir das Gefühl,
wir könnten für immer so weiter leben.

Unbegrenzte Zeit, unmengen an Sternen.
Würde sie alle zählen, nur mit dir allein.
Auf der Welt gibts für mich nichts schöneres,
als mit dir gemeinsam einsam zu sein.


© Louisa Dittert


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Kommentare zu "Gemeinsam einsam sein..."

Re: Gemeinsam einsam sein...

Autor: Ikka   Datum: 06.01.2020 20:03 Uhr

Kommentar: Da ist alles enthalten, was wir für ein schönes Liebesgedicht brauchen ... funkelnde Sterne, Musik, Liebesfeuer ...
Wunderbar, liebe Louisé!
Ein sternenglitzerndes Jahr für dich!
Ikka

Re: Gemeinsam einsam sein...

Autor: agnes29   Datum: 06.01.2020 21:09 Uhr

Kommentar: Wer nicht mehr liebt und nicht mehr irrt der lasse sich begraben.

J.W.von Goethe

Liebe Louise, dein Gedicht hat mir gefallen.
Lieben Gruß,
Agnes

Re: Gemeinsam einsam sein...

Autor: Wolfgang Sonntag   Datum: 06.01.2020 21:28 Uhr

Kommentar: Liebe Louisé,
man genießt dein Gedicht erst mal beim Lesen. Dann, wie die Sinne es aufsaugen, das Gefühlskino ankurbeln und man sich diesen schönen Liebesfilm immer wieder anschauen könnte.
Liebe Grüße Wolfgang

Re: Gemeinsam einsam sein...

Autor: AufderSuche1993   Datum: 21.01.2020 21:40 Uhr

Kommentar: Das Gedicht ist mir ein bisschen entgangen. Dein Stil und dein musikalisches Gespür, das man an der freien Rhytmik erkennt, ist wirklich außergewöhnlich und verdient finde ich mal eine längere "Kritik".

Goethe/Schiller/Heine/Kaleko und viele weitere sind unter anderem deshalb so erblüht und bis heute so einzigartig, weil sie neben ihrem Genie auch das Selbstvertrauen bzw. das Rhytmusgefühl besaßen, sich in ihren größten Werken eher nicht besonders streng an die Verslehre zu halten. Gerade die Nicht-Einhaltung der perfekten Jamben/Daktylen usw. hat ihre Sprache so lebendig gemacht.

Heute sind in meinen Augen die meisten, die ein fast freies Versmaß nutzen und eher aus dem reinen Gefühl heraus die Rhytmik schaffen eher nicht so lesenswert. Aber die wenigen unter ihnen, die es können, sind dafür umso lesenswerter und letztlich auch die, die das Potenzial haben, eine Art "neue Poesie" zu schaffen, die vielleicht wieder groß werden könnte (hat ja bei manchen schon geklappt- z.B. bei Julia Engelmann). Also behalt dir deinen Stil unbedingt bei, du hast das nötige Gefühl dazu.

Irgendwann wird einer mal zu dir sagen, du bist so talentiert, dass du dich "weiterentwickeln" musst, in dem du dir die Regeln der Verslehre in Perfektion aneignest (z.B. ein Philosophie Professor, falls du studierst oder das mal studieren willst). Falls es je zu so einem Hinweis kommt, dann tu das bitte nicht, du würdest dich dadurch nur beschränken, beim Schreiben an Tiefe verlieren und dich zurückentwickeln. Wenn du einfach nur auf dein Gespür vertraust, dann kommt alles irgendwann von selbst, solang du dich auf dieses Gespür auch als harten Kritiker verlässt, was du aber sicher schon tust. Hast du schon mal was in Prosa geschrieben, was du hier reinstellen könntest?

Liebe Grüße :)

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