Wir hatten uns beide so schrecklich lieb –
wie der Tag seinen Dieb,
wie die Nacht ihre Sterne,
das Atom seine Kerne…
und wir schlugen uns tot!
Denn wir sahen nur rot!
Rot wie das Blut,
wie der Leidenschaft Glut,
wie des Krieges furchtbarer Sinn!
Denn die Lust bringt Gewinn,
indem man das nützt
was den anderen stützt!
Wir hassten uns beide im Abgrund so tief,
als der eine mit dem anderen schlief –
doch das war ok…
ein uralter Schnee!
Darauf kam’s auch nicht an,
bei dir, Frau, und bei mir, Mann!
Jeder von uns vertraute sich selber so sehr –
das war unser erstes und einz’ges Begehr!
Denn wir kannten uns kaum
und wir träumten den Traum
von der Zweisamkeit pur –
ja, so ist die verrückte Natur!
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.
Sie haben gekämpft und sie haben verloren –
am Ende sind wir alle Opfer der Zeit:
für diese sehr kurze Spanne geboren,
für die eine oder andere Gelegenheit.
Zwischen Sonnenauf- und [ ... ]