Ungeschminkt

Du sahst mich ungeschminkt

Sahst nicht nur den, der immer voller Kraft,
der mutig manches hat geschafft,
der auch mit Freude oftmals lacht,
gerne auch verrückte Dinge macht.

Zu dem die Leute tragen ihre Sorgen
und ihn dann fragen nach dem Morgen.
Den keine Grenzen sollen halten
und der sein Leben kann gestalten.

Du sahst mich ungeschminkt

Sahst den, der selbst so viele Fragen hat
und den die Antworten nicht machen satt.
Der oft auch mit sich selber ringt,
zu suchen, was das Leben bringt.

Der auf dem Weg ist und sich fragt " wohin ",
begierig nach des Lebens Sinn.
Der sich wünscht, er würde auch gehalten
und dessen Träume viele Bilder malten.

Auch Dich sah ich ungeschminkt

Im Herzen ach so tief verletzt,
so klammernd an das Hier und Jetzt,
an der Vergangenheit noch leidend,
die Zukunft furchtsam nur vermeidend.

Mit Wehmut alte Bilder schauen,
in Angst, dem neuen Weg zu trauen.
Hörte dich von einem leeren Hause sprechen
und sah deine Gefühle brechen.

Auch Dich sah ich ungeschminkt

Lachend vor dem Kartenständer steh'n
und freudig dich im Tanze dreh'n.
In froher Runde deine Stimme hörend,
mit verschmitzten Äuglein, so betörend.

Mit feinem Lächeln Freude bringend,
in hellem Klange fröhlich singend,
in lustiger Lebensfreude schwebend
und auch in höchster Lust erbebend.

Ungeschminkt haben wir uns geseh'n


© Manfred Andreas


2 Lesern gefällt dieser Text.



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Kommentare zu "Ungeschminkt"

Re: Ungeschminkt

Autor: Ikka   Datum: 28.05.2019 22:15 Uhr

Kommentar: Sehr gerne gelesen, lieber Manfred! Wunderbare Überschrift für die klar gezeichneten Worte.
Abendgruß,
Ikka

Re: Ungeschminkt

Autor: possum   Datum: 31.05.2019 1:30 Uhr

Kommentar: Ungeschminkt und doch so fein verwebt lieber Manfred, gefällt mir! Lieben Gruß!

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