O dieses Tal dort im Sommer, wo mein John und ich
Den Fluss entlang gingen so froh und glücklich
Während Blumen und Vögel über süße Sachen
Wie die wechselseitige Liebe sprachen
Und ich lehnte mich an ihn, "O John, lass uns geh’n":
Doch er schaute nur düster und er ließ mich steh’n.

O dieser Freitag vor Weihnachten in diesem Saal
Wir gingen gemeinsam zum Wohlfährtigkeitsball
Die Band war so laut und der Boden aus Holz
Und Johnny so stattlich, ich fühlte mich stolz;
‚Drück mich an dich, mein Johnny, lass den Tanz nie vergeh’n’:
Doch er schaute nur düster und er ließ mich steh’n.

Sollte ich je vergessen, was in der Oper geschah
Als ich die Musik in jedem Sternenfunkeln sah?
Diamanten und Perlen glitzerten weit
An jeder silbernen Robe und jedem Abendkleid;
‚O John, ich bin so glücklich’, gab ich zu versteh’n:
Doch er schaute nur düster und er ließ mich steh’n.

O doch er war leicht wie ein Garten in Blüte,
So wie der Eiffelturm von schlanker Güte,
Als der Walzer hinaus auf die Promenade ging
O und ich an seinen Augen, seinem Lächeln hing;
„Heirate mich, Johnny, will nie wieder geh’n’:
Doch er schaute nur düster und er ließ mich steh’n.

O heut’ Nacht sah ich dich, Johnny, mein Lieber,
Du trugst Sonne und Mond zu mir herüber,
Das Meer, es war blau, und das Gras, es war grün,
Jeder Stern schlug rasselnd ein Tambourin;
Aus zehntausend Meilen Tiefe konnte ich dich seh’n:
Doch du schautest nur düster und ließest mich steh’n.


© Ulrich Kusenberg


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Beschreibung des Autors zu "Johnny"

Versuch einer Übertragung des Gedichts "Johnny" von W. H. Auden ins Deutsche

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