in einem buch aus der vergangenheit
hab sorgsam ich sonette aufgeschrieben;
von dieser liebe ist mir nichts geblieben,
sie ruht im nebel der versunk’nen zeit.

sie würd’ bestehen, wagt’ ich einst zu wähnen,
es wäre eine reise bis zum tod,
wie eine seefahrt – zwei in einem boot –,
und sei’s auch durch ein raues meer von tränen.

ich blättere versonnen durch die seiten
sie sind vergilbt, weil wohl auch diese blätter
der herbst verweht, und sie dir sanft entgleiten.

es währt des frühlings blüh’n nicht alle zeiten.
dem wachsen ist vergehen zugemessen.

... ach – auch den abschiedskuss hab ich vergessen.


© Peter Heinrichs


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