ach, deine blicke sind von lauter ketten
und kränzen welker blumen ganz verhangen,
mein herz, es wimmert und es weint voll bangen,
als läge es im tod. ich will es betten

in deine Blicke, die wie totenstätten
es in sich schließen, und es in den langen
und dunklen nächten halten gut gefangen,
als wenn sie es einmal geboren hätten.

kennst du mein wundes herz? weißt du, wie's schreit?
wie es verzweifelt zuckt und fast verendet?
und voller angst, als wär's ein krankes kind,

erstarrt im griff der großen einsamkeit,
die es verwundert in den krallen wendet,
weil sie ein mitleid streift wie leichter wind?


© Peter Heinrichs


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