du schriebst du kämest, ich war voll verlangen
und ich lag wach die ganze lange nacht
und hab sie mit gedanken zugebracht,
an dich, geliebte, dachte ich voll bangen.
ich hatte angst, dass meine freud zuletzt
als wunschtraum und als täuschung sich erwiese.
dein bild legte ich neben mich, bis diese
so dunkle nacht vorüber war gehetzt.
am morgen las den brief aufs neue ich,
"ich komme" stand zu lesen, und ich lief
ans fenster viele mal. der tag verblich.
am nächsten tage kam ein zweiter brief.
"ich kann nicht kommen, ich muss hier verweilen".
ach, meine tränen flossen auf die zeilen.
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Strahlend wärmt der Sonnenschein nach dürstend, finsterer Zeit.
Licht und Wärme streichelt alle Sinne, die wir haben.
Ein Märchen scheint erwacht zu sein, in einem bunten Kleid.
Des Lebens [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.