Sterben – im Brüten der Tage
erwächst dir die Endlichkeit,
Verwitterte Sarkophage,
Räume – verendete Zeit.

Verlust des warmen Gelächters,
Mykene versunken im Staub.
Ein Winken des alternden Wächters.
Polyhymnia – Singen und Raub.

Mnemosyne kann niemals sterben,
die Schalen sind noch gefüllt.
Ölbäume – triefende Kerben,
verblichenes Jünglingsbild...

Im ewigen Gleichmaß klopfend
folgen so Häkchen auf Stab,
im daktylischen Walzertakt tropfend
aus Euterpes Eutern herab.

Auch die Chiffren reih’n sich beliebig,
sie raunen von Mythos und Mär,
vom Klang her nicht unergiebig
ersetzen sie Meißel und Speer.


© Peter Heinrichs


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Kommentare zu "Benn"

Re: Benn

Autor: Verdichter   Datum: 07.03.2018 22:43 Uhr

Kommentar: Gottfried Benn?
"...eingeengt von Fühlen und Gedanken
bleibt in dich ein großer Strom gelegt,
seine Melodie ist ohne Schranken,
trauerlos und leicht und selbstbewegt"...

Re: Benn

Autor: mychrissie   Datum: 08.03.2018 0:35 Uhr

Kommentar: Damit kein Irrtum aufkommt – ich liebe Benn-Gedichte, kenne fast alle und kann mehrere auswendig. Aber ich nehme mir das Recht, die auch mal auf den Arm zu nehmen, die ich schätze und liebe.

Re: Benn

Autor: mychrissie   Datum: 09.03.2018 17:01 Uhr

Kommentar: Natürlich ist mir dieses Gedicht wieder in die falsche Kategorie geraten. Obwohl ich Benn eigentlich schon liebe, zumindest seine Gedichte.

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