Und wieder spielt der Sommer auf goldener Flöte
zitternde, heiße, betörende Töne,
wieder verweht der Duft deines Leibes
mit der Gewitterluft zu berauschender Wahrheit.
Wenn der Herbst kommt, und du bist mir
nicht verloren gegangen zwischen den schmalen Farnen,
wirst du ein Kornfeld sein, ein ausgeatmeter Windhauch,
der am Feldweg Gräser liebkost.
Wenn der Herbst erlaubt, dass du bei mir bleibst,
und der Winter uns im braunen Laub überrascht,
wirst du eine Schneewehe sein, und deine kühlen Hände
werden mir blaue Träume zaubern.
Hat der Winter es nicht vermocht, dass unsere Liebe erfror,
wirst du noch bei mir bleiben, bis der Frühling kommt;
wenn die Knospen aus ihren Hüllen schauen wie vorlaute Kinder,
dann wirst du eine schmale weiße Birke sein.
Und eines Tages spielt wieder der Sommer die goldene Flöte,
und dieser Tag ist heute,
und dieses Jahr war nur ein Wimpernschlag
an deiner gespannten Seite...
Tage und Jahre sind nur Schimmer auf deiner Haut.
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Strahlend wärmt der Sonnenschein nach dürstend, finsterer Zeit.
Licht und Wärme streichelt alle Sinne, die wir haben.
Ein Märchen scheint erwacht zu sein, in einem bunten Kleid.
Des Lebens [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.
„Schau doch wie die Bäume blühen“
flüstert mir mein Freund ins Ohr.
„Siehst du wie die Jahre ziehen?!“
frage ich ihn voll Humor –
aber er geht nicht drauf ein,
denn er lässt [ ... ]