Du öffnest deine Schleusen weit
und du zeigst für mich: Gefühle!
Du machst zwar nicht die Beine breit,
denn dich regiert die schroffe Kühle,
doch du bist wunderlich sensibel.
Das nehme ich dir gar nicht übel.
Du bist versponnen wie ein Geist,
der da auf meinem Boden haust,
ein Vögelchen, das mich umkreist,
und wenn mich mal der Affe laust,
dann bist du da und schleust mich ein.
Das kann ganz schön witzig sein.
Dein Zungenspiel, wenn du so sprichst,
ist eloquent und vielgestaltig.
Es zeigt mir ein verborg’nes Licht –
und das ist wirklich sinngewaltig!
Dann machst du mir den Schleusentrick.
Du bist für mich ein kleines Glück!
Wenn wir grad‘ so zusammen sind –
du liegst in meinem starken Arm,
anschmiegsam, ein Weib, ein Kind? –,
wird’s mir um meine Seele warm
und ich verschweig‘ dir jeden Tag,
daß ich dich Sch(l)eusal herzlich mag.
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Strahlend wärmt der Sonnenschein nach dürstend, finsterer Zeit.
Licht und Wärme streichelt alle Sinne, die wir haben.
Ein Märchen scheint erwacht zu sein, in einem bunten Kleid.
Des Lebens [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.
„Schau doch wie die Bäume blühen“
flüstert mir mein Freund ins Ohr.
„Siehst du wie die Jahre ziehen?!“
frage ich ihn voll Humor –
aber er geht nicht drauf ein,
denn er lässt [ ... ]