Einst sass ein Mädchen auf der Heide
in einem rosa Unterkleide
darüber lila, wie aus Flieder
spannte sich ein enges Mieder
sie sass und träumte vor sich hin
Gedanken wehten durch den Sinn
am Himmel zogen Wolkenschleier
und am Bach da stand ein Reiher
ein Sonnenstrahl stahl sich hervor
weit hinten war des Schlosses Tor
und wie sie sass und Blumen zählte
vernahm sie, wie ein Mensch sich quälte
schnellen Schrittes lief sie dann
die Rufe lockten sie heran
doch es war kein Menschenkind
es war ein Drache, aus dem Wind
der da auf grüner Erde lag
und klagt, und gar nicht lachen mag
der Drache schien verletzt zu sein
und Blut rann aus dem einen Bein
das Mädchen zeigte sich entschlossen
denn es war viel Blut geflossen
aus der Wunde von dem Tier
"keine Angst, das schaffen wir"
flüstert sie ihm sanft ins Ohr
sucht Kräuter sich nun in der Flur
zerreist ihr Kleid, ohne zu zagen
das Drachentier hört auf zu klagen
er weiss, das Mägdlein wird ihn heilen
und er wird noch ein wenig weilen
in ihrer Obhut, ihren Händen
es ist gewiss, sie kann es wenden
von wund in heil, von dunkel in hell
das Bein gesundet wirklich schnell
und der Drache lässt sich wiegen
und dann kann er wieder fliegen
wird sicher immer an sie denken
ihr zum Dank die Freundschaft schenken
vielleicht sogar sein Drachenherz
doch schon zieht er himmelwärts
die Maid, sie winkt ihm voller Glück
hält in der Hand ein kleines Stück
hartes, rotes Drachenblut
wie ein Rubin, verwahrt es gut
um ihren Hals an einem Band
berührt es leicht mit ihrer Hand
Sie ist munter, volle Mut
das Amulett, es tut ihr gut
dann geht sie, mit kaputtem Mieder
und denkt bei sich: "Komm recht bald wieder"....
Das Leben isst einen dunklen Alptraum und
verdaut ihn zu einer romantischen Insel,
die man angeblich verschieden interpretieren
kann, darf, soll, nein, unbedingt muss!
Denn ungestüm [ ... ]
Wenn Macht regiert durch Angst und Schrecken,
Blutspuren manch Bürgersteig bedecken.
Mord und Totschlag den Tag „versüßen“,
Menschen mit ihrem Leben büßen.
Licht malt helle Leuchtspurbahnen
in den Alterungsprozess,
Dinge, die von weither kamen,
setzen sich in Träumen fest,
die dir längst Vergangenes bringen
und dein Hiersein noch [ ... ]
Du findest die Hose! Aber die
Strümpfe sind weg. Du suchst die
Strümpfe. Und findest das Hemd.
Und findest die Schuhe. Und den
Schal. Nur nicht die Strümpfe.
Dann setzt Du die Brille auf. [ ... ]