Glück und RückBlick

Eben grad träum ich
Du wärst noch hier,
ich hör´ Deine Stimme
und seh´ Dich vor mir.

War´s nicht erst gestern
an Liebe wir glaubten
und unsere Wünsche
in Sphären schraubten.

Alles war Hoffnung
und alles so neu,
voller Erwartung,
nicht ganz ohne Scheu.

Zärtliche Bande,
so offen und klar,
wie´s im Alleinsein
vorher niemals war.

Wir lebten das Leben;
zu zwein, drei, dann vier,
viel Sorge- viel Liebe,
daran glaubten wir.

Doch was hat die Zeit
heut´ aus uns gemacht?
Haben wir noch
aneinander gedacht?

Wir hatten uns jung
zusammengesellt,
Du hast Dir das Leben
ganz anders vorgestellt.

War die Erwartung
oft überspannt?
Hat unsere Sehnsucht
oft sich verrannt?

Und dann kam ein Tag,
keiner wollte verzeih´n
ganz plötzlich war´n drei
von den vieren allein.

Offenbar fühlten sich
alle sehr stark betroffen
und dabei waren so viele
Fragen noch offen!

Es folgte Verzweiflung
in Kopf und in Herz,
wirst Du je begreifen,
von dreien den Schmerz?

Du lebst nun allein,
glaubst darin Dein Glück
und läßt, was gewesen
mit Gleichmut zurück.

Und lebst in den Tag,
verantwortungsfrei
und meinst, daß nur das
das wirkliche Leben sei.

Zurück blieben Sorge
und Liebe und Pflicht
und Zeit füreinander,
mit vielem Verzicht.

Die Zeit hat verändert
was einstmals vereint,
wir gehn unsre Wege,
´s war anders gemeint.

Doch weil tief im Herzen
noch Liebe verblieb,
haben andere Menschen
sich nun endlich lieb.

Sie suchten kein Glück,
doch fanden auf´s neu
ein Glück durch den Zufall,
dem bleiben sie treu.

Ist wirkliche Reife erst
Glücksunterpfand?
Behält späte Liebe
ein festeres Band?

Komm, laß uns versuchen
ich fühl mich noch jung
und Du, mein Liebster,
Du gibst mir den Schwung.

Ich spür es, ich lebe
mit all meinen Sinnen
zum ersten Mal wirklich,
will nimmer entrinnen.

Wenn dies das Ergebnis
der Trennung war,
dann bin ich´s zufrieden
und dankbar sogar.

© Helena

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hayodelight
arwen

Beschreibung des Autors zu "Glück und RückBlick"

Ein Jahrzehnt nach der Trennung, allein mit zwei Kindern, kommt spätes Glück.
Doch die Liebe hält nicht, es wird Freundschaft daraus.

Kommentare zu "Glück und RückBlick"

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