Wenn ich lernen muss - die Wahrheit zu erkennen
Dass man wenig Hilfe von aussen erwarten kann
Denn nicht jeder zeigt immer sein wahres Gesicht
Blindes Vertrauen verdient längst nicht jedermann - Wer hält dann meine Hand?
Falls doch irgendwann die Nächte kühler werden
Weil langsam meine Hitze zu entweichen beginnt
Wenn kein Sonnenstrahl durch die Wolken bricht
Oder wertvolle Zeit mir viel zu schnell zerrinnt - Wer hält dann meine Hand?
Wenn es mir auf einmal unerträglich erscheint
Fortwährend das Elend dieser Welt zu ertragen
Weil ich nichts tun oder verändern kann daran
Und keiner weiss die Antwort auf meine Fragen - Wer hält dann meine Hand?
Wenn im Herbst das Verwelken bunter Blumen
Mich nachdenklich - oder sogar traurig stimmt
Falls ich doch einmal die Beherrschung verliere
Und sodann vielleicht sorgenvoll eine Träne rinnt -Wer hält dann meine Hand?
Wenn es schmerzt und unglaublich schwerfällt
Einen lieben Freund nie mehr wieder zu sehen
Und ich jene Unabänderlichkeit begreifen muss
Alles im Leben wird irgendwann zu Ende gehen - Wer hält dann meine Hand?
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.
Sie haben gekämpft und sie haben verloren –
am Ende sind wir alle Opfer der Zeit:
für diese sehr kurze Spanne geboren,
für die eine oder andere Gelegenheit.
Zwischen Sonnenauf- und [ ... ]