Alles in dir fiebert dem historischen Moment entgegen, wo dein erwachendes Gewissen zum ersten Mal sich selbst erkennt und damit inne wird der ewigen Wahrhaftigkeit, die es beflügelt und belebt. Mach dir keine Sorgen, innerlich geht alles seinen wohlgeordneten und schicksalsträchtigen Cammino, dem du nur getreu, geduldig und loyal zu folgen hast, um sicherlich und seelenvoll zu Mir zu kommen. Meine Nähe äussert sich dezent und leise in der wohlgefälligen Gestimmtheit des Gemüts, wie im Behagen, das dein ganzes Wesen spürt in seinem silberhell gewordnen Dasein, nicht von hier.
Was du nicht zwingen kannst, sollst du erschweigen lernen in der Morgenröte deines Aufstiegs zu den lichten Höhen der Unendlichkeit, die dir die höchste Weihe zuerkennen im Allhier.
Was hat es doch auf sich, wenn eine rüstige Seele spürt, wie sie die namenlose Ruhe und Glückseligkeit Elysiens durchrieselt im Verkehr mit höheren Welten, deren Timbre sie, holdseligen Lächelns, still in sich gekehrt, erfährt. Es ist das Sein an sich, das sie berührt und rührt, wie eine götterlichte Melodie von namenloser Süsse, Wohlgefälligkeit und Harmonie, die sie aufs Innigste geniessen darf in Mir. Die Seele segelt, wie auf lichtdurchschossnen Sommerwölkchen, seliglich dahin, vermählt mit dem Unendlichen und unendlich auch gestillt in ihren gottgesegneten und wonnevollen Zügen.
Das ist nun die bedeutendste Erfüllung ihres Sehnens nach Gerechtigkeit am Dasein, wie nach der Liebenswürdigkeit des Himmels in der Allherrlichkeit, die sie von Mir beseelt. Die Gottesweise ihrer Sendung ist erfüllt, die Weisheit Meines Mich-Verströmens hat sie ganz für sich gewonnen und so darf sie selig und befriedet, liebelächelnd, sanft und zärtlich in Mir ruhn.


© Ludwig Weibel


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