DAS KRANKENHAUS VON
HINTERNIEDERDORF
© 2009
Hilla M. Faseluka

Ein Märchen für Kinder und es beginnt wie alle Märchen mit :
Es war einmal....


ERSTE KAPITEL

Hinterniederdorf ist ein kleines verträumtes Dorf irgendwo in den sieben Bergen.
Ihr werdet jetzt sicher denken, das ist ein Witz. Aber es ist wahr, dort in den Bergen leben wirklich Zwerge. Es leben auch noch einige Riesen rund um das Dorf, sie wohnen in riesigen Höhlen. Dann gibt es auch noch Feen und Kobolde.
Wenn sie krank werden oder sie haben eine Verletzung haben, dann gehen sie in das naheliegende Krankenhaus.
In diesem Krankenhaus war auch eine Station für Magie.
Natürlich werden auch Magier krank.
Welche Krankheiten können Magier haben, wollt ihr jetzt sicher wissen.
Nun, Magier können ihre Kräfte verlieren oder die Zauberkräfte werden schwächer.
Ich habe ja noch nicht erklärt, wie ich von diesem Krankenhaus erfahren habe. Ich sah im Fernsehen einen Bericht über das Krankenhaus. Der Bericht war sehr interessant, ich wollte mehr über dieses Krankenhaus erfahren.
Ich war Reporter beim TAGBLATT VORDERSTADT und wollte unbedingt einen Bericht schreiben. Also fragte ich meinen Chefredakteur. Es dauerte lange, bis ich ihn überzeugt hatte. Nach einem langen Gespräch, hatte ich ihn dann doch überzeugt. Er war einverstanden. Ich war sehr froh und auch ein bisschen aufgeregt, es war meine erste Reportage.
Mein Chefredakteur reservierte in einer Pension ein Zimmer für mich. Meiner Reise nach Hinterniederdorf stand nichts mehr im Weg.


ZWEITE KAPITEL


Ich fuhr am nächsten Morgen los. Nach einer Stunde war ich in
Hinterniederdorf. Ich machte vor der Einfahrt eine kurze Pause. Hinterniederdorf lag in einem Tal, umgeben von Bergen. Nachdem ich mich umgesehen hatte, fuhr ich weiter. Zum Glück musste ich nicht lange nach der Pension suchen. Ein paar Kilometer nach der Stadteinfahrt war die Pension. Der Portier wusste sofort wer ich war, er zeigte mir das Zimmer. Ich räumte meine Sachen weg, danach machte ich mich auf den Weg zum Spital.
Der Portier erklärte mir den Weg zum Spital.
Ich musste durch die ganze Stadt, dann durch einen Tunnel, der durch den ersten Berg
Führte. Bei einem Tannenbaum musste ich rechts abbiegen und schon war ich beim Spital.
Das Krankenhaus hieß JOSEF-HINTERBAUER-KRANKENHAUS.
Josef Hinterbauer war der erste Bürgermeister von Hinterniederdorf. Das Krankenhaus wurde 1820 erbaut, da hieß es noch WALDSPITAL. Im Jahr 1920 wurde es dann in JOSEF-HINTERBAUER-KRANKENHAUS umbenannt.

Als ich beim Krankenhaus war, bemerkte ich sofort das große Gemälde zeigte Josef Hinterbauer in voller Größe.

DRITTE KAPITEL


Ich fuhr durch die Einfahrt. Ein junger Mann zeigte mir einen freien Platz. Nachdem ich geparkt hatte, ging ich zum Hauptgebäude.
Dort traf ich auf einen etwas seltsamen Mann. Er war groß, sehr groß.
Er kam mir mit großen Schritten entgegen. Er war mindestens drei Köpfe größer als ich und mit seinen Armen konnte er einen Baum umarmen.
Ich blieb stehen und wartete was passieren würde.
“ Entschaldigen Sie, über ich möchte mich vorstellen, mein Nume ist Huns der Riese.”, stellte er sich vor.
Er streckte zaghaft seine Hand entgegen. Ich erschrak, als ich seine riesige Hand sah, die war dreimal größer als meine.
Hans bemerkte, dass ich etwas erschrocken war, er sagte:”, Sie müssen keine Ungst huben, ich ta Ihnen nicht weh.
Er lächelte ein wenig und hielt mir seine Hand hin.
Ich zögerte ein bißchen, gab ihm dann die Hand.
“ Freut mich, dass wir uns kennengelernt haben!”, sagte ich.”, Mein Name ist Daniela Hok.”
“ Dunielu ist ein schöner Nume!”, antwortete Hans der Riese.” Wurum sind Sie hier?”
“ Ich bin Reporterin und schreibe einen Bericht über das Krankenhaus.”
“ Dus ist über interussunt.”, gab er zur Antwort.” Wenn Sie wollen, zeig ich Ihnen dus Krunkenhus.”
Ich war damit einverstanden. Hans ging mit mir in das Direktionsgebäude. Dort trafen wir den Direktor.

VIERTE KAPITEL


Der Direktor war ein großer, hagerer Mann. Sein Gesicht war länglich, die Haare fielen ihm in das Gesicht.
Er lächelte und sagte:” Ich möchte Sie bei uns begrüßen! Mein Name ist Otto Habersack und ich bin der Direktor von diesem Krankenhaus. Und wer sind Sie?”
Dabei zwinkerte er mit seinem linken Auge und er versuchte, seine Haare aus dem Gesicht zu geben.
Nachdem ich mich vorgestellt hatte, wollte er wissen:” Und darf ich fragen, warum Sie hier sind?”
Während er redete, zwinkerte er wieder mit seinem linken Auge. Das verwirrte mich etwas. Ich erklärte ihm:” Ich bin Reporterin und möchte einen Artikel über Ihr Krankenhaus schreiben.”
“ Das ist schön, sehr schön!”, sagte er.” Dann darf ich Sie herzlich begrüßen und Ihnen unser Spital zeigen!”
“ Nein, dus muche ich!”, unterbrach ihn Hans.” Dus hube ich schon Fräulein Hok versprochen!”
Direktor Habersack zwinkerte etwas stärker mit seinem rechten Auge und sagte:” Nun ja, wenn du es dem Fräulein versprochen hast, dann musst du es auch halten.”
Hans nickte.
“ Dunn lassen Sie und gehen!”, sagte Hans der Riese.
Wir verabschiedeten uns von Direktor Habersack.
“ Wus möchten Sie uls erstes sehen?”, wollte Hans wissen.” Ich kunn Ihnen die Stution far Mugier zeigen.”
Ich war damit einverstanden.
Hans führte mich zur Magierstation. Die war gleich neben dem Direktionsgebäude. Dort trafen wir den Oberarzt.
Er war mittelgroß, hatte einen kleinen Bauch und einen kahlen Kopf. Darauf trug er zwei Brillen.
Er stellte sich vor:” Hem, Hem, darf ich mich vorstellen, hem, hem. Ich bin Doktor Sepp Klögenstein, hem, hem. Und mit wem habe ich das Vegnügen, hem, hem?”
“ Dus ist Dunielu Hok.”, mischte sich Hans ein.” Sie schreibt einen Bericht über dus Krunkenhus.”
“ Hem, hem, das freut mich aber! Hem, hem, dann darf ich Ihnen meine Station zeigen, hem, hem.”, sagte er.
“ Kunn ich mitkommen?”, wollte Hans wissen.
“ Das geht leider nicht.”, gab Doktor Klögenstein zur Antwort.
Dann begann er in seinem Arbeitsmantel hektisch zu suchen.
“ Wo hab ich denn nur meine Augengläser?”, murmelte er.
“ Uf Ihrem Kopf.”, antwortete Hans.” Wurum kunn ich nicht mitkommen? Ich bin uch gunz ruhig."
Aber Doktor Klögenstein schüttelte den Kopf.

FÜNFTE KAPITEL


Hans schaute mich traurig an, dann ging er langsam zum Ausgang.
“ Warum darf Hans nicht mitkommen?”, wollte ich wissen.
“ Sie haben ja gesehen, dass Hans sehr groß ist.”, gab Doktor Klögenstein zur Antwort.” Hem, hem, nun ja, das ist das Problem. Hans würde alles kaputt machen. Meine Magierstation ist klein, ich meine die Räume sind etwas niedriger als die Räume in den anderen Stationen. Hem, hem, Hans passt leider nicht hinein.”
“ Ich verstehe.”, gab ich zur Antwort.
Doktor Klögenstein begann mit seiner Führung. Die Magierstation war wirklich etwas klein. Die Räume waren so niedrig, dass ich mich etwas bücken musste. In den Zimmern waren drei bis vier Betten.
“ Was haben diese Personen?”, wollte ich wissen.
Doktor Klögenstein spielte nervös mit seiner Brille.
“ Das sind Magier, die ihre Zauberkraft verloren haben oder die Zauberkraft ist schwächer geworden.”, antwortete er.
“ Und wie helfen Sie?”, fragte ich weiter.
“ Das ist sehr unterschiedlich, hem, hem.”, sagte er.” Bei den meisten kommt die Kraft wieder ohne das wir etwas machen, hem, hem. Dann gibt es wieder Fälle, wo es sehr lange dauert und wir nicht wissen, was wir machen sollen, hem, hem.”
Wir gingen weiter durch die Magierabteilung.
“ Ich kann Ihnen einen solchen Fall vorstellen, hem, hem.”, sagte er.
Ich war damit einverstanden. Doktor Klögenstein ging mit mir zu einem Einzelzimmer.
“ Ganz schwere Fälle bekommen ein Einzelzimmer, hem, hem.”, sagte er.
“ Und was hat dieser Patient?”, wollte ich wissen.
Doktor Klögenstein kratzte sich an der Stirn.
“ Das wissen wir nicht.”, gab er zur Antwort.” Hem, hem, ich möchte Sie bitten, wenn wir jetzt in das Zimmer gehen, nicht zu erschrecken oder lachen.”
“ Ich weiß schon, hem, hem, Sie fragen sich jetzt, warum, hem, hem.”, sagte er weiter und zupfte an seinem Ohr.” Dieser Patient sieht leider etwas anders aus.

SECHSTE KAPITEL


Er machte die Tür auf und wir gingen hinein. Bei einem Tisch saß ein Mann, er sah wirklich etwas anders aus. Er hatte ein Eselohr, ein Schweineohr und eine Hundenase. Ich erschrak ein bißchen. Wir gingen bis zu dem Tisch.
“ Das ist Herr Zuwer.”, stellte Doktor Klögenstein vor.
Ich gab Herrn Zuwer die Hand.
“ Das ist Fräulein Daniela Hok, sie schreibt einen Bericht über unser Spital.”, sagte Doktor Klögenstein.
“ Freut mich.”, sagte Herr Zuwer kurz.
“ Hem, hem, würden Sie uns sagen, warum Sie hier sind, hem, hem.”, sagte der Doktor.
Herr Zuwer schaute den Doktor an und sagte:” Naja, wenn es sein muss.”
Doktor Klögestein lächelte, zupfte an seinem Ohr und machte:” Hem, hem.”
“ Ich wollte einen neuen Zauber ausprobieren.”, begann Herr Zuwer.” Mit diesem Zauber kann man sich in jedes Tier verwandeln. Ich habe es dreimal probiert. Das Ergebniss sehen Sie ja.”
“ Können Sie den Zauber nicht noch einmal versuchen und…..”, fragte ich.
“ Das geht leider nicht mehr.”, gab Herr Zuwer leise zur Antwort.
“ Ja leider, hat Herr Zuwer den Zauberspruch vergessen.”, sagte Doktor Klögenstein.” Wir suchen schon ein Monat nach dem Spruch.”
“ Haben Sie die Zaubersprüche nicht in einem Buch aufgeschrieben?”, fragte ich Herrn Zuwer.
“ Das Buch ist verschwunden!”, antwortete
Herr Zuwer.
Ich schaute ihn erstaunt an.
“ Ich glaube es wurde gestohlen.”, sagte Herr Zuwer.
“ Und von wem?”, wollte ich wissen.
“ Herr Zuwer glaubt, dass Zwerge das Buch gestohlen haben.”, sagte Doktor Klögenstein
“ Zwerge?”, fragte ich erstaunt.
“ Herr Zuwer glaubt, dass es böse Zwerge waren.”, sagte Doktor Klögenstein.
Herr Zuwer schaute mich an und nickte.
“ Aber warum sollten Zwerge Ihr Buch stehlen?”, fragte ich.
“ Nun ja, ich war nicht immer freundlich zu den Zwergen.”, antwortete Herr Zuwer.” Ich habe sie immer geschimpft und habe ihnen nicht geholfen, als sie meine Hilfe brauchten.”
Herr Zuwer strich sich über die Haare. Doktor Klögenstein spielte mit seiner Brille.
„ Wir wissen nicht, wie wir Herrn Zuwer helfen können, hem, hem.“, sagte Doktor Klögenstein.“ Wir haben schon alles versucht! Wir haben einen neuen Zauberspruch geschrieben. Es war sogar ein Arzt von einem anderen Spital da. Aber alles war umsonst, wir haben keine Lösung gefunden, hem, hem.“
Herr Zuwer und Doktor Klögenstein schauten mich ratlos an.
„ Hem, hem, nun ja. Wir müssen noch weitersuchen.“, sagte Doktor Klögenstein.“ Aber ich glaube, es ist besser wenn wir jetzt gehen. Herr Zuwer ist schon etwas müde.“
Als Doktor Klögenstein und ich zur Zimmertür gingen, sagte ich:“ Vielleicht sollte man ein paar Zwerge einladen und Herr Zuwer entschuldigt sich und verspricht den Zwergen zu helfen.“
Doktor Klögenstein schaute mich überrascht an und sagte:“ Daran habe ich noch gar nicht gedacht, hem, hem. Ich werde mich sofort mit meinen Kollegen beraten! Sie entschuldigen mich? Ich werde Hans wieder zu Ihnen schicken, hem, hem.“

SIEBENTE KAPITEL


Er gab mir die Hand und ging in sein Büro. Nach ein paar Minuten war Hans da.
„ Hulla Dunielu! Der Doktor hut mir gesugt,
Dus ich dir noch undere Stutionen zeigen soll.“, sagte er. „ Wohin möchtest du jetzt gehen?“
„ Du kennst dich hier besser aus.“, antwortete ich.“ Zeig mir noch eine Station.“
Hans dachte kurz nach, kratzte sich an der Nase, blinzelte ein paar mal mit den Augen. Dann sagte er:“ Die Stution wo die Riesen ist interessunt.“
„ Dann lass uns hingehen!“, antwortete ich.
Hans schaute mich freundlich an. Dann nahm er mich an der Hand und wir gingen zu der Station für Riesen.
Diese Station war größer als die anderen. Ich blieb vor dem Gebäude stehen, so ein riesiges Gebäude hatte ich noch nie gesehen. Es war größer als der Dom in unserer Stadt.
„ Du stunst du!“, sagte Hans.“ Die Stution ist sehr groß, über die muss so sein, sonst hutten die Riesen keinen Plutz.“
Ich nickte.
„ Dunn gehen wir hinein.“, sagte Hans, er nahm mich wieder an der Hand.
Vor dem Eingang blieb er stehen.
„ Wenn wir in der Stution sind, dunn musst du leise sprechen.“, sagte er.“ Die Hulle ist so groß, dus jedes lute Wort doppelt so lut ist.“
Ich nickte wieder.
Hans führte mich in den Pavillon, er legte seinen Finger auf seinen Mund.
„ Wir müssen jetzt leise sein.“, flüsterte er.
Obwohl Hans leise gesprochen hatte, war es doch so laut, dass es ein Echo gab.
„ Wohin gehen wir jetzt?“, wollte ich leise wissen.
„ Zuerst gehen wir zum Direktor.“, flüsterte Hans.
Ich erschrak, als ich plötzlich spürte, wie der Boden bebte und ich ein Grollen hörte.
„ Was ist das?“, fragte ich ängstlich.
„ Dus ist Jukub.“, gab Hans zur Antwort.“ Er ist mein bester Freund.“
„ Haullo Hauns!“, begrüßte Jakob Hans.“ Wie geht es dir?“
Beide gaben sich die Hand.
„ Dunke, mir geht es gut.“, antwortete Hans.“ Uber kunnst du ein bisschen leiser sprechen? Ich hube einen Gust mit und der ist es nicht gewohnt, wenn so lut gesprochen wird.“
„ Daus tut mir auber leid.“, sagte Jakob etwas leiser, er winkte.
Ich winkte zurück.
„ Durf ich dir Dunielu Hok vorstellen?“, sagte Hans und zeigte auf mich.
„ Aungenehm, mein Naume ist Jaukob.“, sagte er zu mir und hielt mir seinen Zeigefinger entgegen.
Jakob war groß, er war um zwei Köpfe größer als Hans.
„ Waurum seid ihr dau?“, wollte Jakob wissen.
„ Frulein Hok schreibt einen Bericht über unser Spitul.“, antwortete Hans.“ Wir wuren schon in der Mugierstution.“
„ Daunn hauben Sie den Maugier mit der Hundenause schon gesehen?“, fragte Jakob mich.
Ich nickte.
„ Leider kaun der Doktor nicht helfen.“, sagte Jakob.
„ Vielleicht aber doch!“, antwortete ich.
„ Uber wie?“, wollte Hans wissen.
„ Das ist ganz einfach. Der Patient muss sich bei den Zwergen entschuldigen.“, gab ich zur Antwort.
„ Daus ist wirklich sehr einfauch.", sagte Jakob." Haust du noch so einfauche Ideen?"
" Das weiß ich noch nicht.", gab ich zur Antwort und begann zu lachen.
Auch Hans und Jakob begannen zu lachen. Aber das Lachen hörte sich wie Donnergrollen an. Als die beiden merkten, dass sie zu laut waren, hörten sie auf.
" Entschuldige.", sagte Hans." Uber wir sind immer etwus zu lut."
" Macht nichts.", antwortete ich." Ich würde gerne mit dem Direktor von diesem Pavillon sprechen."




ACHTE KAPITEL


" Dus hust du schon.", gab Hans zur Antwort." Jukob ist der Direktor."
Ich sah Jakob erstaunt an.
" Daus stimmt.", gab Jakob zur Antwort." Ich bin der Direktor von dieser Staution."
Ich schaute zu Hans.
" Du fraugst dich jetzt sicher, wie ich mit meinem Sprauchfehler Direktor von dieser Staution werden konnte.", sagte Jakob." Auber ich haube nicht immer so gesprochen."
" Und wie ist das passiert?", wollte ich wissen.
" Daus ist eine etwaus komische Geschichte.", begann Jakob.
" Du kannst sie mir erzählen.", sagte ich.
" Auber nicht hier, gehen wir in mein Aurbeitszimmer.", sagte er.
Damit war ich einverstanden. Jakob ging mit mir in sein Arbeitszimmer. Hans ging nicht mit, er musste zu einem Freund.
Als wir im Zimmer waren, setzten wir uns zu seinem Schreibtisch.
" Jau aulso, meinen Sprauchfehler haube ich bei einem Besuch von zwei Freunden bekommen.", begann Jakob.
" Und wie?", wollte ich wissen.
" Wir wauren im Paurk und hauben von früher gesprochen.", begann er zu erzählen." Wir hauben schon auls Kinder zusaummen im Kindergaurten gespielt. Es waur sehr lustig, besonders lustig war es, weil einer meiner Freunde etwaus komisch sprauch. Ich mauchte seine Sprechaurt nauch. Daus waur für die aunderen lustig. Auber ein Freund saugte, dauss mir der Sprauchfehler bleibt, wenn ich nicht aufhöhre zu lauchen. Auber ich wollte nicht hören und lauchte weiter. Auls auber meine Freunde aum nächsten Taug wieder weg wauren und ich aum nächsten Taug wieder im Spitaul waur, merkte ich, daus ich genau so redete wie mein Freund!
Ich waur daurüber so erschrocken, ich wusste nicht, was ich mauchen sollte!"
Wir wurden unterbrochen, als ein Pfleger etwas zu trinken brachte. Da wir in der Riesenstation waren, brachte der Pfleger zwei sehr große Eimer mit Limonade. Als Jakob merkte, dass ich Schwierigkeiten beim Trinken hatte, holte er ein Bambusrohr.
" Den kaunnst du wie einen Trinkhaulm benutzen.", sagte er.
Ich bedankte mich und er erzählte weiter.
" Aulso, ich hautte meinen Sprauchfehler und wusste nicht weiter.", begann er." Ich versuchte nicht so viel zu reden. Auber einmaul hörte mich ein Pfleger reden. Er fraugte mich waurum ich so komisch spreche? Ich erzählte ihm die gaunze Geschichte und er saugte mir, ich soll zu seiner Mutter kommen, die kaunn mir mit einem Zauberspruch helfen."
" Warst du schon bei ihr?", wollte ich wissen.
Jakob schüttelte den Kopf.
" Und warum nicht?", wollte ich wissen.
" Ich hautte Aungst, dauss etwaus paussiert."
, gab er zur Antwort.
" Es wird nichts passieren.", sagte ich." Es wird alles wieder gut werden. Vielleicht kommen ja auch ein paar Freunde mit."
Jakob dachte kurz nach, dann sagte er:" Ich werde Hauns fraugen und du kaunnst den Maugier fraugen."
Damit war ich einverstanden.

NEUNTE KAPITEL


Ich ging zu Doktor Klögenstein und fragte ihn, ob Herr Zuwer einen Ausflug machen kann.
" Und wohin soll der Ausflug gehen, hem, hem?", wollte Doktor Klögenstein wissen.
Er schaute mich streng an.
Ich bekam ganz leicht unangenehmes Gefühl.
" Hem, hem.", sagte er." Welcher Ausflug ist das?"
" Ja also, ich war auf der Station für Riesen und dort habe ich Jakob kennengelernt.", begann ich." Jakob hat einen Sprachfehler."
" Ja, ja, ich kenne ihn.", unterbrach er mich.
Ich nickte und erzählte weiter:" Ich möchte Jakob helfen. Er hat mir von einer Frau erzählt, die mit magischen Sprüchen Jakob helfen könnte und vielleicht kann sie ja auch Herrn Zuwer und Hans helfen. Versuchen können wir es doch?"
Ich schaute Doktor Klögenstein bittend an.
" Hem, hem.", machte Doktor Klögenstein." Also gut, ich bin einverstanden. Herr Zuwer kann zu dieser Frau mitkommen, aber ich komme auch mit!"
" Natürlich.", gab ich zur Antwort." Wann können wir los fahren?"
" Morgen, gleich nach dem Frühstück.", sagte Doktor Klögenstein." Ich werde unseren Spitalsbus nehmen. Wenn Sie möchten können Sie hier im Spital schlafen, wir haben ein sehr schönes Gästezimmer, hem, hem. Kommen Sie gleich mit, ich zeige es Ihnen."
Doktor Klögenstein stand auf und ging zur Tür.
" Hem, hem, entschuldigen Sie, dass ich so wenig Zeit habe. Aber ich habe so viel zu arbeiten.", sagte er.
" Ich verstehe schon.", antwortete ich." Ich muss auch mit meinem Artikel beginnen."
Ich stand auf und ging mit Doktor Klögenstein.
Wir gingen zum Hauptgebäude, dort zeigte er mir das Zimmer.
Es war ein kleines Zimmer, mit einem Bett und einem Tisch.
" Hem, hem, wir haben das Zimmer nur mit dem nötigsten eingerichtet, hem, hem.", sagte Doktor Klögenstein." Ich muss leider wieder gehen. Wir fahren morgen gleich nach dem Frühstück."
" Und wann gibt es das Frühstück?", wollte ich wissen.
" Hem, hem, das hätte ich jetzt fast vergessen!", sagte Doktor Klögenstein." Das Frühstück gibt es um acht Uhr und danach fahren wir gleich los. Wissen Sie, wo diese Frau wohnt?"
" Jakob weiß es.", gab ich zur Antwort.
" Das ist gut, hem, hem.", sagte Doktor Klögenstein und ging aus dem Zimmer.





ZEHNTE KAPITEL


Ich stellte meine Tasche auf den Sessel und ging dann zur Magierstation, ich sagte Herrn Zuwer, dass wir am nächsten Tag zu einer Frau fahren, die ihm helfen könnte. Er war damit sofort einverstanden. Ich konnte ihn verstehen, denn er hatte sich etwas verändert, seine linke Hand hatte sich zu einer Katzenpfote verwandelt.
" Danke!", sagte er, als ich sein Zimmer verließ.
Ich war sehr zufrieden und freute mich schon auf den nächsten Tag. Als ich wieder in meinem Zimmer war, begann ich mit meinem Bericht über das Spital. Vor Mitternacht war ich mit meinem Bericht fast fertig. Ich räumte den Bericht weg und ging in das Bett.
Doktor Klögenstein holte mich nach dem Frühstück.
" Hem, hem, ich hoffe Sie haben gut geschlafen?", fragte er, während wir zum Autobus gingen.
" Ja, danke ich habe sehr gut geschlafen.", antwortete ich.
Als wir beim Autobus waren, blieb ich überrascht stehen.
" Hem, hem, das ist unser Autobus.", sagte Doktor Klögenstein.
Ich nickte und starrte den Autobus an.
Der Autobus war so groß, wie ein vierstöckiges Haus. Die Räder waren so groß, dass ich mich hineinstellen konnte.
" Haullo Dauniellau!", rief Jakob aus dem Bus." Steig ein, wir fauren gleich los!"
" Waurte!", sagte Jakob." Ich helfe dir!
Darüber war ich sehr froh, weil der Einstieg sehr hoch war. Jakob kam zur Einstiegtür und beugte sich hinaus, dann hielt er seine Hand hinaus. Ich konnte dann auf seine Hand klettern und Jakob hob mich in den Autobus.
Aber auch das innere vom Autobus war sehr groß. Die Sitze waren so groß, da hätte eine ganze Schulklasse Platz gehabt.
Jakob half mir auch noch in einen Sitz.
Jakob begann zu lachen. Ich erschrak, denn Jakobs Lachen hörte sich wie Donnergrollen an.
" Entschuldige.", sagte er und setzte sich hin.
" Wann fahren wir?", wollte ich wissen.
" Hauns und Doktor Klögenstein müssen noch kommen.", sagte Jakob.
" Wer fährt den Bus?", wollte ich wissen.
" Diesen Bus muss niemaund fauhren!", antwortete Jakob." Der Bus fauhrt aullein! Wir saugen nur wohin wir wollen und der Bus bringt uns hin. Daus geht gaunz schnell!"
Ich war überrascht und neugierig.
" Kommt der Pfleger auch mit?", wollte ich wissen.
" Nein, er haut keine Zeit.", antwortete Jakob.
Inzwischen waren Doktor Klögenstein und Hans beim Autobus. Nachdem sie auch eingestiegen waren und sich hingesetzt hatten, sagte Doktor Klögenstein die Adresse von der Frau.
" Wie kann sie Jakob, Hans und Herrn Zuwer helfen?", fragte ich Doktor Klögenstein.
" Das kann ich Ihnen nicht sagen, hem, hem.", antwortete er." Ich war noch nie bei ihr, hem, hem. Aber es soll ganz einfach sein, sie sagt einen Spruch und der Kranke ist wieder gesund. Wenn wir bei ihr sind, werden wir es schon sehen, hem, hem."
" Und wie heißt diese geheimnisvolle Frau?", wollte ich wissen.
" Nun, hem, hem, sie heißt Madame Myster.", sagte Doktor Klögenstein." Übrigens, wir sind schon da!"





ELFTE KAPITEL


Ich schaute überrascht aus dem Fenster.
Der Autobus hielt vor einem Haus, das eher eine Höhle war. Vor der Höhle war ein kleiner Garten.
Ich war überrascht.
" Warum schauen Sie jetzt so ungläubig?", wollte Doktor Klögenstein.
" Ich hatte mir eine sehr große Höhle vorgestellt.", antwortete ich.
" Warum?", wollte Doktor Klögenstein.
" Na ja, der Pfleger arbeitet doch auf der Riesenstation.", gab ich zur Antwort.
" Ja, hem, hem, dort arbeiten auch normal große Menschen.", sagte Doktor Klögenstein.
Jakob half mir beim Aussteigen, Hans hob Herrn Zuwer aus dem Autobus, Herr Doktor Klögenstein sprang aus dem Autobus.
Als wir alle ausgestiegen waren, fuhr der Autobus weg.
Nun warteten wir auf Madame Myster. Es dauerte ein paar Minuten und dann war sie da. Madame Myster war eine kleine, etwas mollige Frau. Ihre blonden Haare standen ihr wie Kornhalme vom Kopf.
Ihr Gewand war auch etwas seltsam. Sie hatte ein weites, buntes Kleid an und darunter trug sie eine weite blaue Hose. Ihre Schuhe waren zu groß, um den Hals hatte sie ein buntes Halstuch und sehr viele magische Ketten.
Als sie uns sah, lächelte sie und sagte:" Ich freue mich, dass ihr endlich hier seid! Mein Sohn hat mir schon viel von euch erzählt. Kommt doch weiter, ich habe schon alles hergerichtet."
Sie zeigte mit der Hand zur Tür, die sich sofort öffnete. Madame Myster ging zur Tür.
" Kommt bitte!", sagte sie.
Wir gingen zur Tür. Madame Myster wartete, bis wir in der Höhle waren, dann machte sie die Tür zu.
" Willkommen in meiner Höhle!", sagte sie und ging zu einem Tisch mit sechs Sessel." Setzt euch bitte."
Die Höhle hatte zwei Räume, einen kleinen Raum und dahinter war ein großer Raum. Der kleine Raum war das Schlafzimmer. Im großen hatte Madame Myster eine Wohnecke, eine Essecke und eine Küchenecke.
Wir setzten uns in der Wohnecke zum Tisch. Madame Myster setzte sich zu uns.
" Jetzt erzählt mir, welches Problem ihr habt.", sagte sie, als sie Herrn Zuwer anschaute, lächelte sie." Ihnen kann ich gleich helfen.
Herr Zuwer schaute sie überrascht an. Madame Myster stand auf und ging zu einem sehr alten Schrank. Von dort holte sie ein Glas und einen Krug. Sie stellte den Krug und das Glas auf den Tisch. Im Krug war ein gelber, qualmender Saft.
Madame Myster schüttete etwas in das Glas und gab es Herrn Zuwer.
" Trinken Sie das und Sie werden in ein paar Minuten eine Veränderung merken!", sagte sie.
Herr Zuwer nahm das Glas und trank es aus. Plötzlich begann er zu zittern und zucken, dann kam gelber Rauch aus seinem Mund. Nachdem der Rauch weg war, sahen wir, das sein Eselohr, sein Schweineohr und seine Hundenase weg waren. Wir waren überrascht, das Herr Zuwer schon geheilt war.
" Damit Sie für immer geheilt sind, müssen Sie jetzt noch dreimal sagen ZWERGE SIND GUTE WESEN.", sagte Madame Myster." Dazu müssen Sie noch ein Glas von dem Saft trinken."
Herr Zuwer sagte den Satz dreimal und trank das zweite Glas Saft. Danach setzte er sich wieder hin. Er griff sich an den Kopf.
" Bin ich jetzt sicher geheilt?", fragte er ungläubig.
Madame Myster nickte. Herr Zuwer atmete erleichtert auf.
" So und jetzt zu euch.", sagte sie zu Hans und Jakob.
" Waus paussiert jetzt mit uns?", wollte Jakob wissen.
" Ihr trinkt einen anderen Saft, dann werdet ihr drei Stunden tief und fest schlafen, danach wacht ihr wieder auf und euer Sprachfehler ist weg.", sagte Madame Myster." Und ihr müsst dann noch dreimal den Satz ICH WERDE NIE WIEDER ANDERE AUSLACHEN!"
Hans und Jakob nickten. Madame Myster ging wieder zu dem Schrank und kam mit zwei Gläser mit einem blauen Saft zurück. Jakob und Hans tranken die Gläser aus. Danach fielen sie in einen tiefen Schlaf. Madame Myster brachte Doktor Klögenstein und mir Keks und Kaffee. Aber es geschah etwas sonderbares. Nachdem wir die Kekse gegessen haben, fielen auch wir in eine Art von Schlaf. Als die drei Stunden vorbei waren, wurden wir von Madame Myster geweckt.
" Die drei Stunden sind vorbei.", sagte sie." Jetzt muss ich noch die beiden Riesen wecken."
Sie ging zu Hans und Jakob. Sie zupfte die beiden an ihren Hosen.
" Ihr müsst jetzt aufwachen!", rief sie.
Langsam wurden Jakob und Hans wach. Sie setzten sich auf und schauten uns an.
" Ich habe gerade so gut geschlafen!", sagte Hans.
Doktor Klögenstein und ich schauten Hans überrascht an.
" Hans, du kannst ja wieder normal sprechen!", rief ich und sprang auf.
" Ich kann normal sprechen?", fragte Hans ungläubig.
" Ja, dein Sprachfehler ist weg!", rief jetzt auch Jakob.
" Du aber auch!", rief Hans.
Beide sprangen auf und begannen herum zu springen. Wir erschraken, als die Möbel zu wackeln begannen auch von der Decke fielen ein paar Steine.
" Hört auf!", rief Madame Myster." Ihr ruiniert meine Höhle!"
" Entschuldigung.", sagten Hans und Jakob." Aber wir sind so froh!"
" Das ist ja gut, aber damit das auch so bleibt, müsst ihr noch den Satz dreimal sagen.", antwortete Madame Myster." Ihr müsst jetzt noch dreimal ICH WERDE NIE WIEDER ANDERE AUSLACHEN sagen."
Jakob und Hans sagten den Satz dreimal und waren für immer von ihren Sprachfehlern geheilt.
Darüber waren wir sehr froh. Madame Myster brachte noch mehr Kekse und Kuchen. So feierten wir die gelungene Heilung von Herrn Zuwer, Jakob und Hans. Nach ein paar Stunden fuhren wir wieder zum Krankenhaus. Bevor ich wieder nach Hinterniederdorf fuhr, schlief ich wieder im Krankenhaus.

ZWÖLFTE KAPITEL

Am nächsten Morgen wurde ich von einer Schwester geweckt, sie brachte mir das Frühstück. Nach dem Frühstück verabschiedete ich mich von Jakob, Hans und Doktor Klögenstein.
" Es hat mich sehr gefreut, dass wir uns kennengelernt haben.", sagte ich und gab Doktor Klögenstein die Hand, Jakob und Hans winkte ich.
" Komm uns doch einmal besuchen.", sagte Jakob.
" Das werde ich bestimmt!", gab ich zur Antwort.
Als ich zu meinem Auto ging, kam Direktor Habersack.
" Es hat mich sehr gefreut, das Sie bei uns waren!", sagte er." Ich hoffe, Ihr Bericht über unser Spital wird interessant. "
" Das wird er sicher.", versprach ich.
Ich winkte noch allen zu und stieg in mein Auto. Nach einer Stunde war ich wieder in Hinterniederdorf, in dem Gasthaus. Ich holte meine restlichen Sachen und fuhr dann weiter nach Hause.
Am nächsten Morgen gab ich meinen Bericht über das Krankenhaus meinem Redakteur. Er war begeistert von dem Bericht. Sie erschien in der nächsten Ausgabe der Zeitung.
Ich schickte eine Ausgabe von der Zeitung in das Krankenhaus von Hinterniederdorf.

LETZTES KAPITEL

Jakob und Hans ging es gut, ihre Sprachfehler war weg. Auch Herrn Zuwer ging es gut, seine Zauberkraft war wieder stark und er hatte jetzt auch Zwerge als Freunde.
Ich besuchte sie einmal im Jahr und erlebte immer seltsame Abenteuer.
Wie alle Märchen endet auch dieses Märchen: Wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute

ENDE


© Hilla M. Faseluka


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