Schon ungewohnt alleine im Bett zu liegen.
Cathy hatte die letzten Wochen und Monate fast ständig bei ihrem Freund übernachtet. Doch heute hatte der Außentermin länger gedauert. Da sie morgen einen weiteren Termin hier in der Gegend hatte, entschied sie sich in einem Motel zu übernachten. Sie schickte noch schnell eine Nachricht an ihren Freund, wickelte sich eng in die Bettdecke und löschte das Licht.
Rechts, links ..., Rücken, Bauch ..., Cathy wälzte sich durchs Bett. Sie konnte einfach nicht schlafen. Irgendetwas beunruhigte die junge Frau. Sie hatte Angst! Doch wovor?
"Nur weil du alleine bist?" schallt sie sich selbst. "Unsinn es ist doch nur ein Motelzimmer"
Langsam dämmerte sie weg.
Halb auf dem Rücken, halb auf der Seite liegend starrte Cathy in den dunklen Raum. Wach, schon wieder! Ohne Grund ängstlich, immer noch!
Der Regen prasselte ans Fenster. Da waren Schatten. Schatten waberten durch den Raum. Cathy zuckte zusammen. Sie zog die Decke bis ans Kinn und versuchte in dem dunklen Zimmer etwas zu erkennen. Doch sie sah nur dichte Schatten ohne zu wissen woher sie kamen.
Plötzlich zog sich die Bettdecke enger um Cathys Körper. Wie von unsichtbaren Händen gezogen, wickelte sich die Decke um ihren Hals. Cathy wurde panisch, sie versuchte sich frei zu strampeln, doch sie war wie gelähmt. Dann sah sie es. Oder sie. Oder ...
Eine schwarze Gestalt stand am Fußende in der Zimmerecke. Sie hatte menschliche Umrisse, war aber irgendwie verschwommen. Es waren keine genauen Züge zu erkennen. Cathy schrie, doch kein Laut verließ ihre Kehle. Sie wurde immer panischer. Nichts passierte. Die Gestalt stand reglos da. Doch Cathys Angst steigerte sich immer weiter.
Auf einmal wurde sie ganz ruhig.
"Ich träume" wurde ihr bewusst. "Alles nur ein böser Alptraum"
Obwohl sie keine genauen Züge hatte, schien die Gestalt auf einmal zu grinsen.
"Ich muss doch nur aufwachen", dachte Cathy.
Doch leichter gedacht, als getan. So sehr sie versuchte sich zu konzentrieren, die Realität wollte nicht. Nur die Schatten wurden immer dichter. Es schien Cathy als käme ein leises lachen aus der Zimmerecke.
Sie zitterte.
Dann plötzlich schlug die ängstliche Frau die Augen auf. Es war als würde der Raum neu geladen. Immer noch voller Angst versuchte Cathy die Lampe über dem Bett einzuschalten. Sie war immer noch wie gelähmt. Auch als sie sich endlich bewegen konnte, brauchte die junge Frau mehrere Anläufe um den Lichtschalter zu erreichen. ´Klick´, doch nichts passierte. ´Klick´, ´Klick´, ´Klick, panisch fummelte Cathy an der Lampe. Das Licht blieb aus...
Sie hörte ein leises, kaum zu vernehmendes Lachen. Die Gestalt war immer noch da. Auch die Schatten kamen wieder. Cathy war nicht wach. Sie hatte nur geträumt aufzuwachen. Der Kampf ging weiter!
Immer wieder rief sie sich ins Bewusstsein, dass sie träumte. Immer wieder holte die Angst sie ein.
Irgendwann gelang es ihr sich in die Realität zurück zu kämpfen. Am ganzen Körper zitternd und schwer atmend wachte Cathy auf. Sie setzte sich auf und schaltete das Licht an. Das Zimmer war leer!
Nur ein einfaches Motelzimmer.
Sie schaute auf ihr Handy und fand eine Nachricht von ihrem Freund. "Ich liebe dich. Schlaf gut mein Engel" Cathy grinste und beruhigte sich langsam. Nachdem sie sich beruhigt hatte legte Cathy sich wieder hin. "Nur ein Alptraum" dachte sie und beschloss trotzdem das Licht den Rest der Nacht brennen zu lassen.
Die junge Frau wickelte sich wieder in die Bettdecke und machte es sich bequem. Sie wollte gerade die Augen schließen, als sie ihn sah.
Den Schatten vor dem Fenster!


© Carina Blitz


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Beschreibung des Autors zu "Die Nacht"

Nur ein Traum ... oder?

Eine einsame Nacht kann sehr furchteinflößend sein.
Das erlebt Cathy am eigenen Leib.

Eine kurze Horrorgeschichte .

(bald kostenlos bei Amazon, Thalia und weiteren ebook Shops erhältlich, ebenso auch andere Geschichten von mir)

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Kommentare zu "Die Nacht"

Re: Die Nacht

Autor: Mark Widmaier   Datum: 22.04.2014 23:00 Uhr

Kommentar: Schöne Geschichte, Carina. Habe Dir noch eine kleine persönliche Nachricht dazu geschickt. Einfach mal das "Nachrichten-Postfach" öffnen ;-) Liebe Grüße Mark

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