Der Wind weht, das Meer tost und am Strand sitzt ein kleines Mädchen auf einer Sitzbank. Sie ist noch so klein, dass die Füße in der Luft baumelten. Der Wind wehte ihre Haare in alle Richtungen und sie schaut gedankenverloren aufs Meer hinaus. Jeden Tag kommt das kleine Mädchen und setzt sich auf diese Bank, mit dem Blick aufs Meer gerichtet. Viele Strandspaziergänger beobachteten das Mädchen auf der Sitzbank. Sie nannten sie schon so, doch keiner traute sich ihr zu nähern, sich neben sie auf diese Sitzbank zu setzen. Nur die Hunde, die am Strand spielten, markierten ihre Reviere am Fuße der Sitzbank und rannten wieder zu ihren Herrchen. Das kleine Mädchen beachtete sie nicht. Sie sitzt jeden Tag auf dieser Bank und starrt in die Ferne. Jahr ein, Jahr aus, jeden Tag kommt dieses Mädchen an den Strand und setzt sich auf diese Bank mit Blick auf den Horizont gerichtet, bis ihre Haare schon ganz weiß wurden. Ihre Füße baumelten nicht mehr in der Luft, sondern spielten mit dem Sand, der zärtlich zwischen ihre Zehen floss. Eines Tages kam ein alter Mann und setzte sich neben ihr auf diese Bank. Sie schaute immer noch in die Ferne. Der Mann beobachtete sie, versuchte ein Blick in ihre Augen zu erhaschen, um zu sehen, was sie sieht. Sie lächelte, doch wandte ihren Blick nicht von der Ferne an. Sie hatte schönes, langes weißes Haar. Der Wind wehte es wieder in alle Richtungen, sie blinzelte nicht ein einziges Mal, als einige Haarsträhnchen ihr Gesicht streichelten. Da merkte der alte Mann, dass diese Frau blind war. Er tastete vorsichtig die Bank ab und schaute dann schließlich ebenfalls in die Ferne. “Was sehen sie?”, wollte der Mann wissen. “Schon als kleines Kind kommen sie hierher, setzen sich auf diese Bank und starren in die Ferne. Was sehen sie?” Die alte Frau antwortet mit derselben Frage: “Was sehen sie?” Der Mann schaute sich um und antwortete: “Ich sehe einen Strand, das weite Meer und eine alte Frau mit mir auf einer Sitzbank.” Die Frau nickte langsam und sagte: “Ich sehe den salzigen Wind, der mir Geschichten von seiner Herkunft erzählt, das Meer, ob es gut oder schlecht gelaunt ist und wie viele Schiffe es tragen musste, die Vögel, die mir sagen ob es bald regnen wird und die Sonne, die mir einen guten Morgen und eine gute Nacht wünscht”. Der alte Mann schaute die Frau mit Bewunderung an. “Dann sehen sie mehr als ich” und beide schauten wieder in die Ferne.
Gefühlsduseleien
Ein Tag brachte Enttäuschungen.
Gescheiterte Versuche,
warfen kalten Schnee auf die Gedanken.
Träume sprangen aus den Wolken,
sie brachen sich beinahe das Genick,
doch sie [ ... ]
Wir sind beauftragt gar nichts zu erreichen.
Wir leben nur, damit halt Leben ist –
Wir kriechen feige, lassen uns erweichen
und sehen zu, daß man so schnell [ ... ]