„ Hach … du wirst dich echt nie ändern oder?“, sagte jemand, aber es war leise, ganz weit entfernt, und ich konnte es kaum verstehen. Ich horchte: Erst entfernten sich Schritte, dann hörte ich Wasser und danach näherten sich die Schritte wieder. *Wush* Erschrocken öffnete ich die Augen. „Guten Morgen ! Auch endlich wach?“ „War das mit dem Eimerwasser jetzt echt nötig gewesen?“, brüllte ich Tess an. „Wie soll ich dich denn sonst aus den Federn bekommen ohne den ganzen Clan auf uns aufmerksam zu machen?“ Wo sie recht hatte, hatte sie leider recht. Also erhob ich mich und machte mich für den Einsatz bereit. Nur Minuten bevor die Sonne aufging setzten wir unseren Marsch fort. Wie ich befürchtet hatte war der Wald riesig. Doch trotzdessen hatten wir bei der Suche ein leichtes Spiel: Den Männern war die Nacht wohl zu kalt gewesen und hatten deshalb ein großes Feuer gemacht. Sie schliefen zwar, aber die Feuerstelle qualmte immer noch. Wir beobachteten sie kurz, stellten unsere gewohnte Formation auf und warteten auf das Zeichen unserer Anführerin Tess. Schnell summte sie ihre, uns allen gut vertraute, Melodie und sprach die dazugehörigen Sätze. Es dauerte keine Sekunde, da hielt sie eine Pistole in der Hand. Ich war schon immer fasziniert von ihrer Magie gewesen, aber momentan hatte ich keine Zeit darüber nachzudenken, denn das war unser Startsignal. Wirklich Lust zu kämpfen hatte ich noch nie besessen, jedoch wollte ich mir nachher nicht wieder eine Standpauke von Tess über meine Unnützigkeit anhören, also begann ich zu singen: „ Sleep, sleep my darling.“ Alle wollte ich trotzdem nicht umbringen und fokussierte mich auf einen Mann, der wie ein einziges Muskelpacket aussah und den anderen außer Tess wahrscheinlich Probleme bereiten würde. „Death is waiting for you. To heaven he will bring you. A good journey you shall have. A peaceful sleep I wish you to have, a peaceful sleep in death. ” Ein Muskel zuckte bei dem Mann, dann bewegte er sich nicht mehr. Mein Job war getan, also sah ich gespannt den anderen zu, da sie sich immer bessere Sachen einfallen ließen. „Ahhhh!“ Fiona war mittlerweile auch fertig: Ihr Opfer war von tausenden Rosen zerstochen. Der erste Schuss auf das Herz hatte wohl nicht ganz punktgenau getroffen. Auch Fiona beeindruckte mich: Ihr Gebiet war Pflanzenmagie. Sie konnte beliebig Pflanzen erscheinen oder auch wachsen lassen und zudem auch ihre Eigenschaften teilweise beeinflussen. Das Spektakel von vorhin nannte sie bloody valentine, bei dem sie ihrem Feind eine Rose durch das Herz jagte. Nun begann Jeyfa ihren Pat, da ja zwei aus dem Team fehlten. Kaum sichtbar flog ihre Hand mit Bleistift über das Papier. *Raschel* Das Papier hatte sie weggeworfen und segelte nun in aller Ruhe zu Boden. Als das Papier den Boden berührte lösten sich die Runen und huschten über den Boden zu einem der restlichen drei Männer, die anscheinend eine Flucht versuchten. Die Runen fesselten einen braunhaarigen. Wieder schrieb Jayfa etwas auf das Papier, doch dieses Mal nahm sie die Runen in die Hand. Jetzt wusste ich was sie vorhatte: Sie wandelte die Schriftzeichen kurzerhand in ein Messer um. Das würde blutig werden. Ein gruseliges Grinsen schmückte ihr Gesicht. Ganz langsam, Schritt für Schritt näherte sie sich dem Mann. Tess pfiff schon, da sie genau wusste, dass Jayfa gleich einen Anfall haben würde. Aber es war schon zu spät. „HAHAHAHA! STIRB !“ *Bam*Bam* Bam* Ihr Messer war in Blut getränkt, die Augen des Opfers weiß und das gruselige Lachen wurde immer lauter. *Bam*Bam*Bam* Schon wieder hatte sie ihr Messer in sein Fleisch gerammt. Das Blut lief nun langsam ihren Arm hinunter, tropfte auf den Boden und machte sich durch seinen Geruch stark bemerkbar bei uns allen. Das würde wahrscheinlich noch sehr viel länger so gehen und noch viel schrecklicher werden. Um sie und uns alle vor dem Anblick zu bewahren fange ich am besten wieder an zu singen. *Puff*. Was ? Hä? Tess schüttelte nur den Kopf und manifestierte wieder ihre Pistole. Nun verstand ich was passiert war. Die Magie von Tess erlaubte es ihr jede mögliche Schusswaffe quasi aus dem nichts zu erschaffen und gerade war es halt ein Betäubungsgewähr gewesen. Unsere `Tötungsmaschine` sank auf den Boden. Na dann gute Nacht, Jayfa. So welche Anfälle standen zwar nicht auf der Tagesordnung, allerdings konnte man selten auch nicht gerade sagen. *Pam* Das bedeutete den 4 Toten, denn Tess traf mit einer Wahrscheinlichkeit von 99,8 %. Erneut sah ich mich um. Der Clan war ausgelöscht; der Auftrag erledigt. Keine Besonderheiten. Eigentlich schade, aber ich sollte mich wohl eher freuen. Meine Freundinnen, insbesondere mein Trupp, stand für mich an erster Stelle und ich weiß nicht, wie das enden würde, wenn ich einen Anfall bekäme. Vor sehr langer Zeit war ich nur ein Haar davon entfernt gewesen und schon allein in diesem Zustand, hatte ich eine ganze Stadt ausgelöscht. Dies war meine düstere Vergangenheit, dessen Details für alle im Verborgenen lagen. Das einzige woran ich mich erinnerte war Blut. Eigentlich will ich mich auch nicht erinnern, doch manche Träume belebten diese Überbleibsel immer wieder. Eine Träne lief mir durchs Gesicht … *Tropf*Tropf*und schon wieder setzte ein Schauer ein. Es war, als wollte das Wetter meine Seele wiederspiegeln; aufgelöst, zerrissen, weinend, flehend, düster. Auch mein Körper, mein Herz setzte in das Wehklagen mit ein. Während wir zurück zu unserem Nachtlager gingen, spielte mein Herz diese unerträgliche Melodie. Der Regen wusch meine Tränen vom Gesicht. Meine Freundinnen lachten und freuten sich über den Ausgang des Auftrags und bemerkten mein Weinen nicht. Damit es auch weiterhin keiner bemerkte bildete ich das Schlusslicht unserer Karawane. Ich atmete tief durch, aber nicht nur Luft, sondern zudem einen anderen seltsamen Geruch. Mir wurde ganz schummrig. Plötzlich ergriffen mich zwei stärke Hände von hinten und zogen mich leise weg von meinem Trupp. Ich wollte mich gerade wehren als mir schwarz vor Augen wurde.


© katoki / alle Rechte vorbehalten


3 Lesern gefällt dieser Text.





Beschreibung des Autors zu "Die Musik des Herzens Kapitel 3"

Hallo !
Ich hab endlich das 3 kapitel fertig. Schreibt mir gern ein Kommentar, auch über konstruktive Kritik nehme ich gern entgegen.
Katoki

Diesen Text als PDF downloaden




Kommentare zu "Die Musik des Herzens Kapitel 3"

Re: Die Musik des Herzens Kapitel 3

Autor: Schmusekatze   Datum: 20.11.2014 15:25 Uhr

Kommentar: einfach nur toll =)
Warte auf eine fortsetzung.
Habe mir erlaubt den kleinen englischen Abschnitt zu verbessern, da harpert es leider etwas an der Grammatik.

The death wants to see you. Go to heaven with him by your side. I wish you a good journy. So sleep peaceful in your death.

So wäre es grammatikalisch korrekt, da es aber eine Liedform haben soll würde ich es vielleicht so (zum Beispiel) schreiben

Death is waiting for your. To heaven he will bring you. A good journey you shall have. A peaceful sleep I wish you to have, a peaceful sleep in death.

LG Schmusekatze

Re: Die Musik des Herzens Kapitel 3

Autor: katoki   Datum: 20.11.2014 16:37 Uhr

Kommentar: Danke für die Hilfe. In Englisch bin ich leider nicht so gut. Wenn es dir nichts ausmacht übernehme ich liebend gerne deinen Text, denn den Reim hätte ich so schön nicht hin bekommen. LG Katoki

Kommentar schreiben zu "Die Musik des Herzens Kapitel 3"

Möchten Sie dem Autor einen Kommentar hinterlassen? Dann Loggen Sie sich ein oder Registrieren Sie sich in unserem Netzwerk.