Stellen wir uns heute einmal etwas Abenteuerliches vor? Das frage ich mich und kurz darauf willige ich ein. Die Zukunft? Die Zukunft, sage ich. Ok! Was brauche ich dazu? Wie wär’s mit Vorstellungskraft und Logik? Na gut, so gut ich kann. Dann los!

Beginnen wir beim Gen-Mais! Wenn’s sein muss. Was ist damit? Noch nicht viel, denke ich. Aber kürzlich habe ich von einer Idee gehört, Menschengene in Kühe oder Äpfel einzubauen. Ich weiß nicht mehr so genau… Aha?! Ja, bessere Verträglichkeit und größere Haltbarkeit waren die Ansätze. Müssen wir sowas tun, um das Überleben von immer mehr Menschen zu gewährleisten? Hmm, antworte ich, mag sein. Und was ist mit den Kühen, oder den Äpfeln, kommt mir in den Sinn. Wie fühlen die sich dabei?

Quatsch: fühlen… Was wird dann schon groß sein. Das ist doch nur ein notwendiger Eingriff in den Evolutionsprozess – eine Domestizierung auf ganz neuem Niveau! Soso, sage ich. Mehr fällt mir im Moment nicht dazu ein. Dann habe ich aber doch eine Idee! Und umgekehrt? frage ich nach.

Wie bitte? Nun, ich denke, klug, wie wir sind, werden wir vielleicht selbst auch einmal fremde Gene brauchen können… Daß wir gleich derart klug sein könnten?! Aber ja, was haben wir schon für eine Wahl? Wir sind doch längst an unsere natürlichen Grenzen gestoßen. Da ist es doch naheliegend, daß wir uns künstlich weiter perfektionieren. Oder etwa nicht?!

Können wir denn, so wie wir heute sind, überhaupt überleben? Zugegeben: nein! Wir machen alles zunichte, wir überfluten die Erde, wir vergiften sie und damit uns und wir negieren sogar die natürliche Selektion mithilfe einer zwar human aber nicht adäquat anmutenden Philosophie. Das allein macht uns schon schwach, aber wenn jetzt beispielsweise auch noch die Wirkung von Antibiotika aussetzt, dann brauchen wir eine resistentere Grundstruktur! Wo kriegen wir die her? Ich glaube ich spinne! Was sonst?!

Aber vielleicht ist das ja das Stichwort. Spinnen sind doch sehr klug. Termiten ebenfalls. Beide stammen aus der Familie der Arthropoden! Warum sollten wir uns ihnen nicht anpassen können? Das ist doch völlig artfremd! Und wenn es die einzige Alternative wäre? Den Dreck hier kann doch kein Mensch mehr atmen! Und was die Nahrung angeht werden wir uns auch extrem umstellen müssen.

Da ist was Wahres dran! Mir fällt auch ein, daß unsere Führungspersonen höchstens ganz selten im Interesse des Staates handeln – was man von Termiten sicher nicht sagen kann.
Die helfen sich gegenseitig bedingungslos, handeln völlig ohne Neid, ihren Veranlagungen entsprechend, und sie sind in höchstem Maße überlebensfähig – unter fast allen Umständen. Wir sollten uns also ihre DNA, also Teile davon rücksichtslos aneignen!

Ich stimme bedingt zu, gebe aber zu bedenken, daß dies schon vor langer Zeit geschehen sein könnte. Wie bitte?? Na ja, vielleicht habe ich mich nicht ganz richtig ausgedrückt. Ich meinte, daß dies in nicht allzu ferner Zukunft passieren könnte, passiert sein könnte!
Das bedeutet? – daß wir besucht werden! Von uns? Von unseren Kindern, die nicht unsere Kinder sind, weil sie mit Spinnengenen überlebt haben. Hilfeeee…!!

Reg dich nicht auf, sie müssen uns ja immerhin weit überlegen sein. Sonst könnten sie uns kaum in der Vergangenheit besuchen.
Ja, aber… Nichts aber! Überlegen ist überlegen! Vielleicht haben sie eine Gesellschaft von „Göttern“ gebildet. Und alle Gesetze von Raum und Zeit überwunden? Sieht ganz danach aus!

Was wollen sie dann von uns Würmern? Ein weiteres Gesetz überwinden und womöglich auch höhere Gerechtigkeit. Wie? Wer? Wo? Was? Na, stell dich doch nicht dümmer als du bist. Stellen wir uns mal beide ganz dumm und mutmaßen wir: sie sind nun auch wieder am Ende einer Entwicklung angekommen. Sagen wir einfach, sie müssten sich jetzt (dort in der Zukunft) ganz einfach weiter entwickeln um den erforderlichen Sprung auf die nächste Sprosse der Entwicklungsleiter machen zu können. Und frag mich jetzt nicht wie die aussehen soll – da müsste ich schon ihren Horizont haben!

Ja, und? Und nun haben sie Millionen Jahre nach uns festgestellt, daß die Kapazitäten für eine Weiterentwicklung nur durch einen natürlichen Vorgang gewährleistet werden können. Ihre diesbezüglichen Ressourcen sind aber nicht mehr zugänglich! Oh! Also back to the Roots! Denn was von der Bio-Wissenschaft nicht mehr erbracht werden kann, ist ausschließlich in der Vergangenheit zu finden – bei uns. Ah! Also von hier lebendige Wesen entführen, um deren Gene für Erfolg versprechende Experimente zu verwenden? Haha, das dachte ich mir, daß dir das Einfachste zuerst einfällt! Ich bitte um Nachsicht! Stattgegeben! Wie also dann? Aller denkbarer Wahrscheinlichkeit nach ist eine biologische Umkehr, durch die totale Verwandlung unmöglich geworden! Selbst wenn sie die Geheimnisse der Zeit enträtselt haben und in ihr verreisen können, werden sie versuchen müssen, etwas rückgängig zu machen.

Um Gottes Willen! Genau – du erkennst also das Ausmaß? Ich beginne es zu erkennen. Sie dürfen folglich nicht vorrangig etwas von hier nehmen, sie müssen etwas hierher bringen! Absolut richtig! Und was? Enttäusche mich nicht! Eine Einsicht, die sie mit weit leistungsfähigeren Gehirnen entwickelt haben. Die wir noch nicht besitzen? Unser Lebensprinzip, ein Säugetierhabitus spricht dagegen. Nicht, daß es bei uns nicht Leute gegeben hätte, die eine entsprechende Supermethode bereits angedeutet haben, aber die breite Masse kann sie eben nicht nachempfinden.

Schlicht und ergreifend heißt das doch, daß sie sich nun quasi selbst ausrotten müssen um auferstehen zu können? Sie müssen ihre eigene Vergangenheit durch die Erschaffung einer parallelen Zeitspur, die die alte nach und nach löscht, revidieren. Dabei ist jedoch streng zu beachten, daß am Ende nicht lauter Idioten rauskommen, weil man sich dämlicherweise verrechnet hat. Und trotzdem tun sie es? Weißt du eine bessere Lösung?

Ich weiß überhaupt keine Lösung mehr, weil ich jetzt völlig verwirrt bin. Meinen gegenwärtigen Zustand möchte ich sogar als schizophren bezeichnen, denn ich beginne schon Dinge zu sehen, die es in unserer Zeit gar nicht geben dürfte. Sind das dort nicht riesige Flugmaschinen, die da in unsere Atmosphäre eindringen, obwohl sie wahrscheinlich doch erst in zwei bis drei Millionen Jahren gebaut werden? Harharr! Das ist zwar absolut verwirrend und wenn uns jetzt einer zugehört hätte dann würde er ganz bestimmt auch gleich die freundlichen Leute mit den weißen Turnschuhen anrufen, damit sie uns vor uns selbst beschützen…
aber wenn du schizophren bist, warum sehe ich sie dann auch?


© Alf Glocker


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Kommentare zu "Ungleiche Verwerfungen in einer von zwei Gegenwarten"

Re: Ungleiche Verwerfungen in einer von zwei Gegenwarten

Autor: noé   Datum: 29.07.2014 18:48 Uhr

Kommentar: Phantastische (im doppelten Sinne) Gedankenspiele, Craz Bro.
BiSi

Re: Ungleiche Verwerfungen in einer von zwei Gegenwarten

Autor: Hans Finke   Datum: 29.07.2014 20:54 Uhr

Kommentar: Ist auch eine Welt ohne denkende, spekulierende, auf den optimalen Vorteil bedachte (Credo: Selbstschutz vor Kollektivschutz) Wesen vorstellbar? Warum nicht? Damit bliebe zwar eine analytisch begnadete, leider nie zu Ende denkende, erfinderische, dialektisch begabte, geniale Spezies ungeboren. Na und? – Wunderbar dargestellt, Alf.
Gruß Hans

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