“November-Blues“

Novembermorgen graut herauf
- feuchtkalt, mit Wind und Regen.
Die Blätter wirbelt er zuhauf,
um sie ins Nass zu legen.

Gleichmäßig plätschert leichter Guss.
Asphalt bedeckt von Pfützen.
Wer diese nun durchfahren muss,
der lässt ihr Wasser spritzen.

Der Himmel bleiernd tief gebeugt,
senkt sich auf mein Gemüte.
Wie fern, was mir von Leben zeugt,
von Sommerfreud‘ und Blüte!

Der Tag, er bricht sich schleichend Bahn,
als wolle er nicht werden.
Kommt triefend, langsam angefahr’n,
als hätte er “Beschwerden“.

Novembermorgen wird zum Tag,
der sich bald wieder neiget.
Was bringt schon meines Unmuts Klag‘?
Wer klug ist, denkt und schweiget …

Ansonsten scheint November mir
nur schöner weiter südlich!
Na gut – er kann ja nichts dafür -
hier bleibt er ungemütlich.


© Corinna Herntier


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Kommentare zu "''November-Blues''"

Re: ''November-Blues''

Autor: axel c. englert   Datum: 24.11.2014 19:23 Uhr

Kommentar: Liebe Cori!

„November – Blues“: gut komponiert!
Weil genau dies - derzeit passiert…
(Ohne zu machen hier Reklamen:
Mein Gedicht „Dramen um Namen“
Zeigt ja, wie ein Vember denkt!
Meistens gibt er sich gekränkt…)

LG Axel

Re: ''November-Blues''

Autor: Uwe   Datum: 24.11.2014 19:58 Uhr

Kommentar: ABer diesmal,
diesmal, liebe Cori, kann das Novemberwetter gar nicht better sein!

Re: ''November-Blues''

Autor: possum   Datum: 24.11.2014 22:54 Uhr

Kommentar: Liebe Cori, dies ist ein totaler Lesegenuß, wunderbar durfte ich hier genießen! Liebe Grüße!

Re: ''November-Blues''

Autor: noé   Datum: 25.11.2014 20:36 Uhr

Kommentar: Das ist sehr malerisch und fühlerisch ausgedrückt. Ich hab' direkt Küstensehnsucht gekriegt - in dieses nass-kalte Schietwedder!
noé

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