Herr
Vernimm den winzigen Klang meiner Stimme
dass ich lobsinge Dir inmitten des Erdentals.
Rundum Bedrängnis erfahrend, auf die Folter
der Tage gespannt, gejagt und gerissen, von
der Bürde der Pflichten verletzt taumle ich -
hoch und verkünde Dein Lob, Vater der Welten
Von Deinem Atem umhüllt und durchdrungen
bin ich Dein Eigentum, die Gestalt Deines
Willens, der schneidende Kiel, der die Wasser
des Lebens durchpflügt, unaufhaltsam durch die
Tage und Nächte, trotzend gewaltigen Winden
Und über meinem zerschundenen Ich, frei
gewendet zum steigenden Licht, hebt sich das
reine Geschöpf der Andacht, der eherne
Engel vom Schiffsbug empor und singt,
in Gezeiten von Leid und Liebe, die Töne, das
Klingen zu Dir, Allgewaltiger, in einigem Jubel
So schön bist Du, Herr, im Gewande der Welt,
in den Meeren aus Wasser und Hoffnung, im
blühenden Wohnland, dem Treiben von Strömen
und Zeit. Sei - unendlich kraftvoll verbreiteter
äthrischer Lichtgott - gepriesen und gebenedeit.
Tage eilen in grauen Kleidern
an mir vorbei, doch ich
glaube zu schweben, eingehüllt
in einem Mantel aus Licht.
Ich habe noch viel vor
und halte die Uhren an,
doch das Leben läuft [ ... ]
Strahlend wärmt der Sonnenschein nach dürstend, finsterer Zeit.
Licht und Wärme streichelt alle Sinne, die wir haben.
Ein Märchen scheint erwacht zu sein, in einem bunten Kleid.
Des Lebens [ ... ]
Gevatter Tod, -unsichtbarer Geselle,
verbreitest bisweilen Angst und Schrecken,
stehst von Anbeginn schon vor der Tür,
gehst neben mir, trittst an des Lebens Stelle.
„Schau doch wie die Bäume blühen“
flüstert mir mein Freund ins Ohr.
„Siehst du wie die Jahre ziehen?!“
frage ich ihn voll Humor –
aber er geht nicht drauf ein,
denn er lässt [ ... ]