Er wandelt des Nachts durch die Kälte der Gassen,
Verfolgt von Gesichtern, von Masken so fahl.
Auf einsamer Straße taumelnd, verlassen.
Die Bäume ringsum, vom Herbste längst kahl.

Er spürt nicht den Wind, noch die Nässe an Füßen,
Sieht nur die Toten im Gleichschritte gehn,
Hört leis' die Nacht mit flüsternden Grüßen.
Die Dunkelheit folgt ihm, er kann sie nicht sehn.

So geht er dahin, die Krähen ziehn mit,
Die Maden, die Würmer, die Spinnen.
Sie folgen seinem Schritt. Jedem Schritt.
Vermag's nicht jenen Träumen zu entrinnen.

Gleich einer Puppe von Fäden bestimmt,
Eine Marionette der Nacht,
Ist er's nicht, der all die Leben nimmt,
Sondern jener, der sie bewacht!

Seine Visionen, so bunt, zumeist rot,
In denen er sich oft verliert,
Sie führen ihn näher zum Tod,
Jenem Wesen, das nach Leben giert!


© Stefanie Hübner. Alle Rechte vorbehalten.


9 Lesern gefällt dieser Text.













Kommentare zu "Schlafwandler"

Re: Schlafwandler

Autor: noé   Datum: 21.08.2014 9:42 Uhr

Kommentar: Und nie, nie genug bekommen kann...
Wunderschön getextet.
noé

Re: Schlafwandler

Autor: Arsidoas   Datum: 21.08.2014 9:56 Uhr

Kommentar: Das ist wohl wahr.
Ich danke dir!

LG

Re: Schlafwandler

Autor: Karsten Stapelfeldt   Datum: 21.08.2014 19:29 Uhr

Kommentar: Ich kann mich noé nur anschließen, echt gelungen. Ich bin beeindruckt.

lG Karsten

Re: Schlafwandler

Autor: Arsidoas   Datum: 21.08.2014 22:44 Uhr

Kommentar: Ich danke dir. :)

LG~

Re: Schlafwandler

Autor: possum   Datum: 22.08.2014 8:56 Uhr

Kommentar: Ich danke dir auch für diese Zeilen! LG!

Re: Schlafwandler

Autor: Arsidoas   Datum: 22.08.2014 11:16 Uhr

Kommentar: Sehr gern geschehen!

LG~

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